Wo Stehst Du
Alois ist sehr froh über diesen Auftrag, nimmt einen göttlichen Ratschlag mit und fliegt ab - wie gewohnt zuerst ins Hofbräuhaus, wo er sich ein Bier nach dem anderen bestellt, seinen Auftrag jedoch vergisst und dort bis zum heutigen Tage sitzt; derweil die Bayerische Regierung noch immer auf die göttlichen Ratschläge wartet. Das könnte Sie auch interessieren
Er setzte sich, wie ihm befohlen, auf eine Wolke und begann zu frohlocken: " Halleluja --- Hahleluja --- Hahleluja --- Hahlee - luja... " Ein völlig vergeisterter Engel schwebte an ihm vorüber " Hallo, Sie! hallo - sst – hallo – hans koan Schmaizla? An Schnupftabak – hams nix? A Pris? - geh weida, fahr oane her! " Der durchgeistigte sah ihn nur völlig entgeistert an an, lispelte nur " Hosianna "und flog von hinnen Ja – ja, was is jetzt des füe a Depp für a damischer? Ja – na, na, na, hast halt koan Schmaizla net – wenn ma scho anständig fragt, wird ma do a anständige Antwort kriang kenna – gscherte Ruam gscherte, - Engl – boaniger!!! Mei Liaba da wird a so a Zeigl herobn sei!! A – a – a – a -, was steh i aus Er setzte sich wieder auf seine Wolke und begann erneut zu frohlocken; diesmal aber bedeutend zorniger! " Hahleluja – Luhja – Luhja sog i – zäfix Hahleluja – Luja!!! " Er schrie so laut, daß der liebe Gott nebenan von seinem Mittagsschlaf erwachte... und ganz erstaunt fragte: " Ja was ist den da für ein Lümmel heroben? "
Auf diese Weise kommt er jede Woche ein – oder zweimal nach München – dann hat die liebe Seele ihre Ruhe.... " Als Aloisius dies hörte, war er sichtlich froh. Er bekam auch gleich den ersten Auftrag – einen Brief – und flog damit los. Und als er plötzlich Münchner Boden unter den Füßen fühlte, da war es ihm, als sei er im Himmel Und einer alten Gewohnheit gemäß führte ihn der Weg hin zum Hofbräuhaus, und er fand seinen Stammplatz wieder, fand den Stammplatz leer, die Kellnerin, die Kathi, kam auf ihn zu..., und er bestellte sich eine Maß, und er bestellte sich noch eine Maß, und er vergaß seinen Brief und seinen Auftrag, und bstellt sich no a Maß, und no a Maß, und no oane, und da sitzt er heit no Und so wartet die Bayerische Regierung vergeblich auf die göttlichen Eingebungen
Alois ist sehr froh über diesen Auftrag, nimmt einen göttlichen Ratschlag mit und fliegt ab. Wie gewohnt geht er mit seiner Botschaft zuerst ins Hofbräuhaus, wo er sich ein Bier nach dem anderen bestellt, darüber seinen Auftrag vergisst und dort bis zum heutigen Tage sitzt. Derweil wartet die bayerische Regierung (bzw. der Bayerische Kultusminister) noch immer auf die göttlichen Ratschläge (bzw. die göttliche Eingebung). Werksgeschichte und Bearbeitungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Das Werk Ludwig Thomas wurde erstmals 1911 als Büchlein herausgebracht. Wegen des Schlusssatzes "… und so wartet die bayerische Regierung bis heute auf die göttlichen Eingebungen" wurde Thoma zu einer Geldstrafe verurteilt. Der Münchner im Himmel gehört zu den meistrezitierten Werken der bayerischen Volksliteratur; für die Schallplatte sprachen es u. a. Fritz Strassner, Karl Peukert sowie Gustl Bayrhammer [1]. Prominent ist die Überarbeitung durch Adolf Gondrell (1902–1954). Sie inspirierte die Filmemacher Walter und Traudl Reiner 1962 zu einem Zeichentrickfilm / Kurzfilm, für die Tonspur wurde die Rezitation Gondrells verwendet (Musik: Karl von Feilitzsch).
Der M�nchner im Himmel (1911) / von Ludwig Thoma von Ludwig Thoma herausgegeben von Alois Payer () Zitierweise / cite as: Thoma, Ludwig <1867-1921 >: Der M�nchner im Himmel. -- 1911. -- Fassung vom 2004-06-10. -- URL: Erstmals publiziert: 2004-06-10 �berarbeitungen: �opyright: Public Domain Dieser Text ist Teil der Abteilung Religionskritik von T�pfli's Global Village Library Der M�nchner im Himmel Alois Hingerl, Nr. 172, Dienstmann in M�nchen, besorgte einen Auftrag mit solcher Hast, dass er vom Schlage ger�hrt zu Boden fiel und starb. Zwei Engel zogen ihn mit vieler M�he in den Himmel, wo er von St. Petrus aufgenommen wurde. Der Apostel gab ihm eine Harfe und machte ihn mit der himmlischen Hausordnung bekannt. Von acht Uhr fr�h bis zw�lf Uhr mittags �frohlocken�, und von zw�lf Uhr mittags bis acht Uhr abends �Hosianna singen�. - �Ja, wann kriagt ma nacha was z'trink'n? � fragte Alois. - �Sie werden Ihr Manna schon bekommen�, sagte Petrus. �Auweh! � dachte der neue Engel Aloisius, �d�s werd sch� fad!
Inhaltsverzeichnis Eine kleine Geschichte von Ludwig Thoma Alois Hingerl – Dienstmann Nr. 172 am Münchner Hauptbahnhof – erledigte seinen Auftrag mit solcher Hast, dass er vom Schlag getroffen zu Boden sank und starb Z wei Engerl schleppten ihn mit viel Mühe in den Himmel, wo er vom hl. Petrus empfangen wurde. Petrus eröffnete ihm zuerst, dass er von nun an auf den Namen Engel Aloisius zu hören habe, überreichte ihm eine Harfe und machte ihn mit der himmlischen Hausordnung bekannt: "... von morgens 8 Uhr bis mittags 12 Uhr: frohlocken; von mittags 12 Uhr bis abends 8 Uhr: Hosianna singen " Wos is? " von morgens 8 Uhr bis mittags 12 Uhr frohlocken; von mittags 12 Uhr bis abends 8 Uhr Hosianna singen! " So –hmhm – ja, wann kriag na i wos z´trinka? " Sie werden ihr Manna schon bekommen, sagte Petrus leicht indigniert und ließ ihn stehen " Auweh! Des wird sche fad – mei Liaba, da moan i ollawei, da bin i neitretn! Frohlockn?! A – a – a- eahm schaug o: frohlockn müaßat i da herobn.... i hab gmoant, i kumm in Himmi...?! "
Aloisius ahnt angesichts der Aussicht auf Manna statt des von ihm geliebten Bieres Schlimmes, zugleich kommt es zu Handgreiflichkeiten mit einem himmlischen Rote-Radler -Engel, seiner verhassten Konkurrenz auf Erden. Frustriert beginnt er auf seiner Wolke zu frohlocken. Als ein vorbeifliegender "vergeistigter Engel" seine Bitte nach "am Schmaizla" (einer Prise Schnupftabak) mit einem verständnislosen, gelispelten "Hosianna! " beantwortet, steigt sein Zorn, worauf Aloisius zu schimpfen und zu fluchen beginnt, was sich auch in seiner Art zu frohlocken niederschlägt. Durch sein Schimpfen, Fluchen und lautstarkes Frohlocken (" Ha-ha-lä-lä-lu-u-uh – – Himmi Herrgott – Erdäpfi – Saggerament – – lu - uuu - iah! ") wird Gott auf ihn aufmerksam. Nach einer kurzen Begutachtung des Delinquenten samt Beratung mit Petrus kommt er nach den Worten "Aha! Ein Münchner! " zu dem Schluss, dass Aloisius für den Himmel nicht zu gebrauchen sei. Darum erhält dieser eine andere Aufgabe: Er soll der bayerischen Regierung (im Original von Thoma der Bayerische Staatsminister des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten Anton von Wehner) die göttlichen Ratschläge übermitteln; dadurch komme der Münchner ein paar mal jede Woche nach München und die liebe Seele habe ihre Ruhe.
"Halleluja sog i! " Der Münchner im Himmel ist eine humoristische Satire des bayerischen Schriftstellers Ludwig Thoma aus dem Jahre 1911. Thoma behandelt hier das Klischee des typisch bayerischen, insbesondere des Münchner Grantlers. Wegen des Schlusssatzes ".. so wartet die bayerische Regierung bis heute auf die göttlichen Eingebungen" wurde Thoma gar zu einer Geldstrafe verurteilt. Alois Hingerl, Dienstmann Nummer 172 auf dem Münchner Hauptbahnhof, erledigt einen Auftrag mit solch einer Hast, dass er vom Schlag getroffen zu Boden fällt und stirbt. Zwei Engel schleppen ihn in den Himmel, wo er von Petrus den Namen "Engel Aloisius", eine Harfe und eine Wolke zugeteilt bekommt, auf der er, gemäß der "himmlischen Hausordnung" künftig nach einem festen Terminplan "frohlocken" und "Hosianna singen" soll. Doch aus Mangel an Bier und Schnupftabak sowie wegen Handgreiflichkeiten mit einem himmlischen Rote-Radler-Engel wird der Münchner im Himmel immer frustrierter und schimpft vor sich hin, worauf Gott ihn nach einer kurzen Beratung mit Petrus mit einem Spezialauftrag zurück zur Erde schickt: Er soll der Bayerischen Regierung göttliche Ratschläge übermitteln.
� In diesem Momente sah er einen roten Radler, und der alte Zorn erwachte in ihm. �Du Lausbua, du mistiga! � schrie er, �kemmt's �s do rauf aa? � Und er versetzte ihm einige Hiebe mit dem �rarischen Himmelsinstrument. Dann setzte er sich aber, wie es ihm befohlen war, auf eine Wolke und begann zu frohlocken: �Ha-l�-l�-l�-lu-u-hu-hiah! �... Ein ganz vergeistigter Heiliger schwebte an ihm vor�ber. - �Sie! Herr Nachbar! Herr Nachbar! � schrie Aloisius, �hamm Sie vielleicht an Schmalzla bei Eahna? � Dieser lispelte nur �Hosianna! � und flog weiter. �Ja, was is denn d�s f�r a Hanswurscht? � rief Aloisius. �Nacha hamm S' halt koan Schmaizla, Sie Engel, Sie boaniga! Sie ausg'schamta! � Dann fing er wieder sehr zornig zu singen an: �Ha-ha-l�-l�-lu-u-uh - - Himmi Herrgott - Erd�pfi - Saggerament - - lu - uuu - iah! � Er schrie so, dass der liebe Gott von seinem Mittagsschlafe erwachte und ganz erstaunt fragte: �Was ist denn da f�r ein L�mmel heroben? � Sogleich lie� er Petrus kommen und stellte ihn zur Rede.
Wo Stehst Du, 2024