Wo Stehst Du
Wer Alkoholiker geworden ist, steht aber am entgegengesetzten Pol der Gesellschaft: arm, krank, bemitleidet, verachtet, ausgestoßen. Das Getränk, das Geselligkeit und Einbindung in das soziale Leben verspricht, kann auch der Weg in die Asozialität sein. Der Kleinbrenner hat sich kaum eine teure Werbung geleistet. Seine Kunden kannten seine Produkte. Erst größere Brennereien, die auf eine überörtliche Bekanntheit ihrer Erzeugnisse angewiesen waren, investierten in die Werbung. Für die Alkoholindustrie war die Werbung notwendig, um neue Produkte einzuführen und ihre Absatzzahlen zu steigern. Eine umfassende Werbung setzte eine gleichbleibende Qualität voraus. Dabei gehören alkoholische Produkte zu den ältesten Marken. Eckes Edelkirsch entstand 1931 und bildet mit dem Slogan "Nur Küsse schmecken besser" den Ausstellungtitel. Die Ausstellung zeigt viele Gegenstände aus der Alkoholwerbung, angefangen von Zeitungsanzeigen, Emailschilder, Werbefläschchen, Werbemarken, Postkarten bis zum Kinderkaufladen mit Schnaps- und Likörfläschchen.
MACHER: Der Kölner Werber Peter Pauli-Bach (1933 - 2011) saß nicht im Fußballstadion, sondern auf der Toilette, als er über Maoam nachdachte. Da hörte er draußen eine Demo linker Studenten durch die Innenstadt ziehen und ihren Schlachtruf für den vietnamesischen Revolutionär: "Ho, Ho, Ho Chi Minh". Da kam ihm die "Ma-o-am"-Idee. MARKE: 1900 erwarb der Unternehmer Edmund Münster das Düsseldorfer Lakritzenwerk. 1930 beantragte er Musterschutz für ein Kaubonbon "ohne Gummi, aus Zucker, Sirup und anderen Zutaten". Maoam ist eine Abkürzung für "Mundet allen ohne Ausnahme". An Ostern 1931 kam es in den Handel. 1986 kaufte Haribo die Firma. Heute heißen die eckigen Bonbon-Päckchen Maoam Bloxx. Taugt nicht mehr wirklich für den Fangesang. "Pack den Tiger in den Tank" SLOGAN: Ab 1965 machte der Werbespruch für den Kraftstoff Esso Extra auf Litfaßsäulen, in Illustrierten und in der Kinowerbung Karriere. Tigermasken, Tigerschwänze, Tigerkrawatten und Tigerballons begleiteten die Kampagne. Bereits 1968 wurde der Slogan wieder eingestellt, doch der Tiger im Tank überlebte als geflügeltes Wort und kam 1985 als Maskottchen von Esso zurück.
Bönnigheim - Neues Thema im Schwäbischen Schnapsmuseum - Vom Kaufladen-Fläschchen bis zum Rommel-Schnaps "Nur Küsse schmecken besser" - unter diesem Titel eröffnete Kurt Sartorius (links) die Ausstellung, die bis Oktober zu sehen Birgit Riecker Bönnigheim - "Nur Küsse schmecken besser. " Diese Werbung stammt von Eckes Edelkirsch, und sie bildet den Titel der neuesten Ausstellung im Schwäbischen Schnapsmuseum. Bei der Eröffnung am Sonntagnachmittag kamen über 70 interessierte Besucher - mit und ohne Durst. "Alkoholwerbung ist auch ein Spiegel ihrer Zeit", erklärte Kurt Sartorius, Ausstellungsmacher und ehrenamtlicher Museumsleiter. "Schöner leben, Hammer heben" hieß 1961 ein Lied zum 100-jährigen Jubiläum der Heilbronner Brennerei. Versprochen wurde: "Damit bleibst du jung" und "Weinbrand nimmt dir deine Sorgen. " Verführung Was heute bei vielen als unverantwortliche Verführung gilt, kam in den Sechzigern gut an. Wenig kritisch ging man damals noch mit Werbung um: Im Kinderkaufladen häuften sich die Spielzeugfläschchen mit Steinhäger und anderen harten Getränken, wie man in der Ausstellung sehen kann.
Seit 2007 gehört die Nordbrand Nordhausen GmbH zur Rotkäppchen-Mumm Unternehmensgruppe. WEITERFÜHRENDE LINKS Webseite Eckes Edelkirsch Webseite Nordbrand Nordhausen Downloads Pressemitteilung als PDF Navigation schließen Kontakt schließen Auswahl schließen
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Doch bin ich. Alle Unterlagen, Formulare, Beweise liegen der KG Kasse vor. Als ich bei meiner Tante gelebt habe, hatten wir nie Probleme, mit dem KG.
"Da brauchte es keine Werbung. Unter den Bergarbeitern wurde er verteilt und stark nachgefragt", erläuterte Sartorius. "Im Rahmen der Nostalgiewelle gibt es heute den "Schachtschnaps", " so Sartorius weiter. Für den Alkohol werben konnten immer nur große Firmen. Dass jedoch viele schwäbische Familien ihr "Hausrezept" für einen Likör oder Schnaps hatten, gehe dabei oft unter. Genuss, Freude und Entspannung bedeute auch Lebensart, sei gesellschaftlich anerkannt und verinnerlicht, so Sartorius. Er könne aber auch schnell zum sozialen Abstieg führen. Alkoholkranke würden nicht nur bedauert, sondern oft auch verachtet. "Letztlich kommt es auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol an", sagte Sartorius. "Und die Ausstellung zeigt eines deutlich: Man darf der Werbung nicht alles glauben. " Die Ausstellung "Nur Küsse schmecken besser" ist im Schwäbischen Schnapsmuseum im Meiereihof 7 bis zum 4. Oktober zu sehen. Geöffnet hat sie jeweils sonntags von 14 bis 17 Uhr.
Weltweit kommen täglich 100 Millionen dieser zwei Zentimeter großen Figuren aus Zucker, Gelatine, Glukosesirup und Fruchtsaftkonzentrat in Umlauf. "Während in Villariba schon gefeiert wird,... " SLOGAN: "... wird in Villabajo noch geschrubbt". Der Fernsehspot hatte 1992 Premiere: "Jedes Jahr in Spanien feiern die Dörfer Villariba und Villabajo ihre Fiesta, dazu gibt es eine riesige Paella. " Beim Abwasch der fettverkrusteten Pfannen nutzen die Bewohner von Villabajo (deutsch: Unterdorf) herkömmliches Spülmittel und müssen kräftig schrubben. Die Leute aus Villariba (Oberdorf) nehmen Fairy Ultra – "Das kleine Wunder gegen Fett". Das Ergebnis? Während in Villariba schon gefeiert wird, wird in Villabajo noch geschrubbt. MACHER: Ausgedacht hat sich die Kampagne der spanische Ableger der internationalen Werbeagentur Grey. Der Spot war so erfolgreich und beliebt, dass die Deutschen im Reisebüro sogar Reisen nach Villariba und Villabajo buchen wollten. MARKE: 1992 eingeführt, machte der Spot Fairy Ultra auf Anhieb zu einem der meistverkauften Spülmittel.
Sie zeigt weiter die berühmten vier Flaschen "Rommel-Schnaps" mit den typischen Etiketten der damaligen Zeit. Zu sehen sind auch Werbeschilder und -plakate, die oft von berühmten Künstlern gefertigt wurden. "So ein altes Blechschild ist heute nicht mehr unter 1000 Euro zu bekommen", verriet Sartorius in seiner Einführung. "Heute sehen wir die Alkoholwerbung viel kritischer. Und nichts liegt uns ferner, als zum Koma-Saufen zu verführen", erklärte er. Vielmehr verwies er auf die geschichtlichen Hintergründe, erklärte, warum Hammer bis 1919 Cognac herstellte und danach "Weinbrand": Der Versailler Vertrag verbot, Cognac in Deutschland herzustellen. Die Schilder der Firma Hammer belegen einen weiteren Teil der düsteren Geschichte Deutschlands: Aus dem Firmeninhaber "Landauer", einem Juden, wurde die Firma "Schürger AG". Landauer, der die Nazi-Zeit überlebte, konnte danach die Firma wieder übernehmen und bis zu ihrer Schließung im Jahr 1981 unter seinem eigenen Namen weiterführen. Steuerfrei Ein weiterer Aspekt der Ausstellung befasst sich mit steuerfreiem Branntwein in der ehemaligen DDR.
Wo Stehst Du, 2024