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Platzen die Blasen, heilen die Wunden meist ohne Narbenbildung ab. Als mögliche Auslöser des bullösen Pemphigoids konnten Medikamente (z. B. Blutdruckmedikamente), Krebserkrankungen (z. Prostata- und Lungenkarzinom), UV-Strahlung und eine genetische Veranlagung nachgewiesen werden. Die Erkrankung wird in der Regel mit Glukokortikoid-haltigen Cremes und Salben oder Medikamente in Tablettenform behandelt. Sollte dies nicht zur Besserung der Symptome führen, können zusätzlich immunsuppressive Medikamente gegeben werden, die einer engmaschigen Kontrolle der Haut und Blutwerte bedürfen. Der Pemphigus vulgaris zeichnet sich durch relativ schnell platzende Blasen aus, weshalb typische Blasen oft nicht zu sehen sind. Stattdessen prägen Rötungen, Erosionen und Krusten das Hautbild. Nicht selten kommt es zu bakteriellen Infektionen der betroffenen Stellen. Die Erkrankung ist insgesamt selten und tritt im mittleren bis höheren Lebensalter auf, Frauen und Männer leiden etwa gleich häufig darunter.
Die Ursachen für autoimmunologische Krankheiten sind bislang Gegenstand der Spekulation. Eine Hypothese besagt, dass Autoimmunkrankheiten eine angeborene Disposition zugrunde liegt und die Ursache so praktisch in den Genen liegt. Verschiedene Menschen tragen auf der Oberfläche ihrer körpereigenen Zellen unterschiedliche Varianten von MHC-Molekülen. Die Schulung der T-Zellen hängt von diesen Molekülen ab. Die Zellen lernen aufgrund der verschiedenen Molekülstrukturen also relativ individuell, welche Strukturen als körpereigen zu verstehen sind und welche einen Immunangriff fordern. Der Ausbruch von Autoimmunerkrankungen wird mit genetisch bedingten Molekülstrukturen assoziiert, die den Molekülen von Krankheitserregern ähneln. Äußere Faktoren sollen den Ausbruch begünstigen, so zum Beispiel Stress oder bestimmte Infektionen. Als eine zweite Ursachenhypothese gilt die Hygiene-Hypothese. Laut dieser Spekulation unterstützt die fehlende Auseinandersetzung mit bakteriellen Erregern der Umwelt den Ausbruch von Autoimmunerkrankungen.
Warum jemand erkrankt, ist weitgehend unbekannt. Voraussetzung ist eine genetische Komponente, um überhaupt eine Autoimmunerkrankung zu entwickeln. Welche weiteren Auslöser oder Schlüsselreize (Trigger) nötig sind, um dann Autoantikörper gegen das entsprechende Gewebe wie Schilddrüse, Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse oder Nervenzellen zu bilden, ist noch größtenteils ungeklärt. Diskutiert werden Viruserkrankungen, epigenetische Faktoren wie Vitamin-D-Mangel in der Schwangerschaft und bestimmte Ernährungsfaktoren. Möglicherweise spielt hier beispielsweise ein zu später oder zu früher Kontakt mit Gluten oder Milcheiweiß eine Rolle. Vitamin D und Gluten im Visier Vitamin D fungiert als Modulator und gilt als schützender Faktor für Typ-1-Diabetes, Multiple Sklerose und Hashimoto Thyroiditis. Das Vitamin verhindert die vermehrte Freisetzung (Proliferation) der Lymphocyten und verringert die Produktion von Zytokinen, die das Immunsystem anregen. Eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung könnte deshalb ein Schutzfaktor für bestimmte Autoimmunerkrankungen sein.
Viele davon sind jedoch sehr selten. Welche Organe sind betroffen Autoimmunkrankheiten können sich gegen jede Struktur des Körpers richten und damit auch jedes Organ betreffen. Autoimmunerkrankung der Schilddrüse Wenn sich das Immunsystem gegen die Schilddrüse richtet, kommt es zu einer Entzündung (Thyroidotis) und dadurch – je nach Autoimmunerkrankung – zu einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse. Morbus Basedow und die Hashimoto-Thyroidits gehören zu den häufigsten Autoimmunerkrankungen des Schilddrüse. Autoimmunerkrankung der Haut Besonders häufig von betroffen ist das größte System des Menschen – die Haut. Zu den Autoimmunerkrankungen der Haut gehören unter anderem Lupus erythematodes, Psoriasis, Dermatomyositis, Lichen sclerosus oder Sarkoidose. Autoimmunerkrankung der Leber Ach die Leber kann von Autoimmunerkrankungen betroffen sein. Bei einer Autoimmunhepatitis werden die Leberzellen von Abwehrzellen und Antikörpern angegriffen, was zu einer Entzündung der Leber führt. Autoimmunerkrankungen der Niere und Nebenniere Autoimmunreaktionen könne sowohl die Niere als auch die Nebenniere betreffen und Entzündungen auslösen.
Welches Gewebe angegriffen wird, hängt von der Art der Immunerkrankung ab. Normalerweise geht das Immunsystem nur gegen körperfremdes Material vor, das für den Organismus schädlich sein kann, also vor allem Krankheitserreger wie Viren, Bakterien oder Pilze. Körpereigene Strukturen erkennen und tolerieren die Abwehrkräfte dagegen. Die Unterscheidung zwischen "körpereigen" und "fremd" ist möglich, weil jede Körperzelle auf ihrer Zellmembran bestimmte Moleküle trägt, die sie als körperzugehörig ausweist. Fremde Strukturen haben diese Moleküle nicht (beziehungsweise tragen andere) und werden deshalb von den Abwehrkräften angegriffen. Bei einer Autoimmunkrankheit gelingt diese Unterscheidung nicht mehr: Das Abwehrsystem hält bestimmte körpereigene Strukturen fälschlicherweise für fremd und versucht die vermeintlichen Eindringlinge zu zerstören. je nach Autoimmunerkrankung sind daran verschiedene Bestandteile des Immunsystems beteiligt. Einerseits bestimmte Zellen (z. B. T-Lymphozyten), aber auch spezielle Eiweiße, sogenannte Antikörper.
Dadurch können bestehende Erkrankungen zudem verstärkt werden. Die genetischen Voraussetzungen führen dazu, dass in einigen Familien Autoimmunerkrankungen unter Verwandten vermehrt vorkommen. Welche Erkrankungen gehören zu den Autoimmunerkrankungen? Da sich die Autoimmunreaktion gegen verschiedenste Gewebe des menschlichen Körpers richten kann, ist die Liste der möglichen Autoimmunkrankheiten lang. Sie können ein bestimmtes Organ betreffen (organspezifische Autoimmunerkrankung) oder unabhängig von Organen an den unterschiedlichen Stellen im Körper ausgebreitet bestehen (systemische Autoimmunerkrankung). Viele Erkrankungen gehören zu den Rheuma-Erkrankungen (sogenannte Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises).
Grund dafür sind nicht unbedingt, dass es mehr Fälle gibt, sondern dass die Diagnosemöglichkeit in den letzten Jahr zugenommen haben und viel genauer werden.
01. August 2019 - 13:46 Uhr Autoimmunerkrankungen: wenn sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper ausrichtet Das Immunsystem schützt uns vor Erkrankungen, indem es körperfremde Partikel erkennt und bekämpft. Bei Autoimmunkrankheiten ist das Immunsystem gegen den eigenen Körper ausgerichtet. Alle Autoimmunerkrankungen richten das Immunsystem gegen gesundes und körpereigenes Gewebe. Was passiert bei Autoimmunerkrankungen? Bei Autoimmunerkrankungen wird der eigene Körper zum Feind. Das Immunsystem zeigt im Rahmen von Autoimmunkrankheiten überschießende Reaktionen auf eigenes Körpergewebe. Das Abwehrsystem ist eigentlich dazu gedacht, körperfremde Partikel zu erkennen und zu bekämpfen. Auf diese Weise werden Krankheitserreger als körperfremd erkannt und durch Angriffe der Immunzellen unschädlich gemacht. Fremdpartikel können Mikroorganismen oder Viren entsprechen. Eine Hauptrolle für die Abwehr solcher Fremdpartikel spielen die T-Zellen, die innerhalb des Thymus Schulungen durchlaufen.
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