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"Mit unseren Mitteln konnten wir diese Platte nicht beseitigen", erklärt Pastor Horst Wortmann. Das Loch wurde nicht auf die sonst übliche Tiefe gebracht. "Dass das Grab nicht tief genug ist, hat uns niemand gesagt. Und bei der Beerdigung haben wir nicht darauf geachtet", sagt Witwe Grieme. Doch nicht nur der Steinsetzer hatte seine Probleme: "Immer, wenn wir das Grab neu bepflanzen, stoßen wir mit dem Spaten auf den Sarg meines Mannes. " Schließlich beauftragte die Kirche ein Vermessungsunternehmen, das mit Sonden und Geräten auf dem Friedhof anrückte. "Ein nicht ganz billiger Auftrag", sagt Pastor Wortmann. Die Experten stellen fest: Das Fußende des Sarges liegt exakt 38 Zentimeter tief, das Kopfende lediglich 27 Zentimeter. Daraufhin bot die Kirchengemeinde Martfeld der Witwe zunächst an, die fehlende Erde aufzuschütten. "Auch andere Gräber auf dem Friedhof sind aufgeschüttet", sagt Wortmann. Dies aber lehnte Frau Grieme als "Zumutung" ab: "Wir wollen doch kein Hünengrab. Mein Mann soll so wie jeder andere Mensch bestattet werden. "
In einem Lehmboden können es schon 60 Jahre sein. Es kann sogar nach 100 Jahren noch Gewebe gefunden werden. In einer Gruft verwest ein Mensch am schnellsten. " Was macht ein Bestatter mit einem Leichnam? Der Bestatter wäscht und desinfiziert den Leichnam. Die Haare werden gemacht. Wenn der Tote Wunden hat, zum Beispiel weil er bei einem Unfall gestorben ist, werden diese Wunden verschlossen. Entweder werden sie genäht oder mit einem Hautkleber verschlossen. Das ist wichtig, damit keine Flüssigkeiten aus der Wunde austreten können. Manchmal muss man die Schönheit eines Menschen wieder herstellen, weil er zum Beispiel bei einem Unfall so verletzt wurde, dass er entstellt ist. Das kann man mit Wachs machen und mit Kosmetik. Es gibt spezielle Kosmetik für Verstorbene. Diese Kosmetik kommt ursprünglich aus dem Theaterbereich. "Das Puder, das wir verwenden, ist Bühnenpuder. Das färbt nicht ab. " Finden Sie es gruselig, dauernd mit Toten zusammen zu sein? "Gar nicht. Aber manchmal bin ich auch traurig, und es ist schwer für mich.
Was ist alles im Sarg? "Im Sarg liegt natürlich der Leichnam. Dann ist immer eine Schicht von saugfähigem Material im Sarg. Zum Beispiel Sägespäne. Der Sarg muss auch so abgedichtet sein, dass Körperflüssigkeiten nicht austreten können. Den Leichnam legt man auf ein Kissen und er wird bis zur Mitte des Bauches zugedeckt. Das ist aber nicht vorgeschrieben. Manche legen auch etwas in den Sarg, was dem Verstorbenen wichtig war. " Wie tief muss ein Leichnam vergraben werden? Laut Gesetz muss ein Grab 1, 80 Meter tief sein. Ein doppeltes Grab – da sind dann zwei Särge übereinander begraben – muss 2, 40 Meter tief sein. Noch wichtiger als die Grabtiefe ist aber, dass zwischen Sargdeckel und Boden 90 Zentimeter Erde ist. So wird verhindert, dass Aasfresser Witterung aufnehmen und dass Gerüche aus dem Grab steigen. Wie lange dauert es, bis ein Mensch verwest? "Das hängt von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel davon, wie der Boden beschaffen ist. Wenn es ein sandiger Boden ist, dauert es etwa zwölf bis 15 Jahre, bis ein Mensch verwest und nur noch Gebeine übrig sind.
Die Religion rückt dabei mehr und mehr in den Hintergrund. Die Form der Bestattung wird eher als persönliche Abschiednahme empfunden. So kommt es auch, dass freie Trauerredner immer mehr nachgefragt werden, die eine individuelle und konfessionsfreie Zeremonie anbieten können, auch wenn diese auf einem Friedhof stattfindet. Wie läuft dann also die Urnenbeisetzung ab? Der zeremonielle Ablauf einer Urnenbeisetzung kann im Grunde genauso gestaltet werden wie eine traditionelle Erdbestattung. In der jeweiligen Friedhofskappelle findet zunächst eine Trauerfeier mit allen geladenen Angehörigen und Bekannten statt. Anschließend wird die Urne zur Grabstelle getragen und abgesenkt. Im Anschluss an dieses Zeremoniell findet in der Regel noch ein "Leichenschmaus" statt, also eine Art Trauerfeier zum gemeinsamen Gedenken an den Verstorbenen. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, die Trauerfeier und das anschließende Prozedere freier zu gestalten. Denn auch, wenn in Deutschland weiterhin Friedhofszwang besteht (mit einigen Ausnahmen), lassen sich viele Friedhofsbetreiber und Kommunen mittlerweile darauf ein, den Angehörigen ein großes Mitspracherecht bei der Gestaltung des Bestattungsvorganges einzuräumen.
Eine wachsende Zahl von Menschen in Deutschland entscheidet sich mittlerweile für ein anonymes Begräbnis und das vor allem wegen der Kosten. Da für die Hinterbliebenen keine Grabpflege anfällt und auch kein Grabstein notwendig ist, sind anonyme Gräber im Vergleich günstig. Ruhezeit: Nicht für ewig, aber für lange Zeit Liegt der Leichnam in der Erde, muss noch geklärt werden, wie lange er dort liegen bleiben darf. Auch hier legen die Bundesländer eine Mindestdauer gesetzlich fest. In der Regel liegt sie bei erwachsenen Verstorbenen zwischen 15 und 20 Jahre. Die tatsächlichen Ruhefristen können sich allerdings von Stadt zu Stadt und sogar von Friedhof zu Friedhof unterscheiden. Nach dem Ablauf der Ruhefrist wird die Grabstelle meistens aufgelöst, eingeebnet und neu vergeben. Angehörige können die Nutzungsrechte der Grabstelle verlängern, indem Sie die in der Friedhofsordnung festgesetzte Gebühr zahlen. Das ist allerdings nur bei Wahlgräbern möglich. Bestattungsgesetze der Länder: Der Unterschied liegt im Detail Durch die Gesetzgebung auf Landesebene sollten sich Menschen, die ihr Begräbnis vorbereiten, beziehungsweise Angehörige von Verstorbenen, genau über die Rechtslage in ihrem jeweiligen Bundesland informieren.
Grabstätte Wie tief muss ein Grab sein? Die meisten Menschen machen sich während einer Beerdigung keine Gedanken darüber, welche Regelungen für das Grab gelten und was beachtet werden muss. Wie tief wird ein Sarg eigentlich bestattet? Mit wieviel Erde muss eine Urne begraben werden? Wie tief ein Grab sein muss, hängt davon ab, ob ein Sarg oder eine Urne beigesetzt wird. Es gibt hier nämlich Unterschiede. Gehen wir zunächst einmal von der Beisetzung eines Sargs aus. Hier verhält es sich so, dass Särge in Deutschland im Schnitt in einer Tiefe von 1, 8 Metern bis 2, 2 Metern beigesetzt werden. Allerdings gibt es hierfür keine einheitliche Regelung auf Bundesebene, denn die Beerdigung ist Ländersache. So kommt es vor, dass die Bestimmungen für ein Grab von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind. Was spielt bei der Tiefe des Sargs noch für eine Rolle? Wie tief auf einem Friedhof tatsächlich gegraben wird, hängt nicht nur vom Bundesland und dem jeweiligen Friedhof ab. Es kann durchaus vorkommen, dass auf einem Friedhof ein Maß von zwei Metern Tiefe gilt (gerechnet ab der Unterkante des Sargs), während auf einem anderen Gräberfeld ein Maß von 1, 8 Metern gilt.
So kann beispielsweise auf einem Friedhof festgelegt sein, daß der Sarg mindestens 2 Meter tief bestattet sein muß (also die Unterkante des Sarges auf einer Sohle in 2 m Tiefe steht) und auf einem anderen Friedhof lautet die Bestimmung, daß über der Oberkante des Sarges noch 1, 2 Meter Erde folgen müssen. Das hat, wie sie richtig erkennen, oft etwas mit dem Grundwasser zu tun, manchmal aber auch mit der generellen Bodenbeschaffenheit. Es ist aber durchaus üblich, daß die Arbeiter, die den Grabaushub vornehmen, von Grab zu Grab unterschiedliche Tiefen nehmen, weil an jeder Stelle des Friedhofs der Boden anders beschaffen ist. So ergeben sich sehr viele unterschiedliche Möglichkeiten, wie tief ein Sarg bestattet wird. Aber grundsätzlich liegt man mit der Annahme, daß ein Sarg zwischen 180 und 220 cm tief bestattet wird, vollkommen richtig.
Guten Abend, vielleicht ist es eine ungewöhnliche FRage. Aber für einen Facharrtikel benötige ich eine Antwort auf die Frage wie tief wird denn ein Sarg in Deutschland bestattet wird? Gilt die Regelung von 2 Metern für alle Fälle oder richtet sich die Tiefe des Grabes nach er Beschaffenheit des Bodes oder evtl. Grundwasser? Vielen Dank. Mit freundlichen Grüßen von A. Man kann tatsächlich mit dem Namen der amerikanischen Bestatter-Serie "Six feet under" antworten. Die Särge werden im Schnitt etwa 1, 8 Meter bis 2, 2 Meter tief bestattet. Dies ist aber keine generelle, bundesweite Regelung, da es kein Bundesbestattungsgesetz gibt. Bestattungen sind Ländersache und so unterscheiden sich die Landesbestattungsgesetze teilweise erheblich. Wie tief wiederum auf einem einzelnen Friedhof beerdigt wird, hängt von den Bestimmungen für diesen Friedhof ab. Diese können in der örtlichen Friedhofssatzung und in lokalen Arbeitsanweisungen festgehalten sein. Man muß die Sache von zwei Seiten aus betrachten, einmal nämlich, wie tief der Sarg in die Erde kommt und zum anderen, wie viel Erde von oben darauf kommt.
Über diese beiden Aspekte bestimmt die jeweilige Friedhofssatzung. Manche Friedhöfe schreiben eine Tiefe von mindestens 80 cm vor, bei anderen reichen schon 70 cm. Die erforderliche Tiefe des Urnengrabes hängt dabei in erster Linie mit der Bodenbeschaffenheit des Friedhofes zusammen. Auch die Ruhezeiten sind nicht immer gleich, liegen aber meistens zwischen 20 und 25 Jahren und sind – je nach Friedhofssatzung – verlängerbar. Wie sieht es mit den Kosten aus? Die Kosten für eine Urnenbeisetzung variieren ebenfalls stark. Es gibt keine feste "Summe X", die immer und überall gilt. Zu viele Faktoren spielen dabei eine Rolle, bspw. ob die Urne in einem Einzelgrab, einem Wahlgrab (mit bis zu vier Urnen) oder gar in einem Kolumbarium (10-20 Urnenkammern) beigesetzt wird, wie aufwändig/kostspielig Urne, Grabstein, Grabschmuck, Blumenschmuck etc. sein sollen, wie teuer Steinmetz, Florist, Bestattungsunternehmen, Trauerredner, Musiker, der jeweilige Friedhof etc. sind bzw. welche Kosten von den einzelnen Dienstleistungsunternehmen erhoben werden, wie aufwändig/kostspielig die Trauerfeier ausfallen soll, wie (kosten-)intensiv die regelmäßige Grabpflege ausfällt etc.
), wie er bestattet werden soll. Fast 30% wünschen sich eine Urnenbestattung Eine 2017 von "Statista" durchgeführte Befragung von knapp 1000 Personen ergab dementsprechend, dass sich nur noch 8% der Befragten ein Sarggrab auf einem Friedhof wünschen. Alle anderen Bestattungsalternativen – pflegefrei, anonym, See- und Urnenbestattung – wurden dahingehend eher gewünscht. Die Urnenbeisetzung lag dabei als favorisierte Bestattungsform deutlich auf dem ersten Platz mit 15% (im eigenen Garten) bzw. 14% der Stimmen (auf einem Friedhof). Umfrage zu der gewünschten Form der eigenen Beerdigung. Quelle: Statista Warum aber gerade eine Urnenbestattung? Wünscht man sich eine Urnenbestattung, heißt das im Grunde genommen: Man möchte nach seinem Tode verbrannt werden. Denn ohne Verbrennung des Körpers im Krematorium, ist diese Art der Beisetzung nicht möglich. Die Gründe für diese Wahl sind sehr unterschiedlich: Viele Menschen denken dabei an die Kosten und auch daran, ihre Angehörigen möglichst wenig zu "belasten".
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