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Mit Israel waren die Beziehungen gut sechs Jahre lang im Keller, nun schlossen beide Seiten ein Abkommen zur Versöhnung. Sinnbild der schweren Krise wurde die "Mavi Marmara", das Schiff liegt heute wie ein Mahnmal im Bosporus auf der asiatischen Seite Istanbuls. Israelische Soldaten enterten das Schiff, das 2010 als Teil der "Solidaritätsflotte" Israels Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen sollte - zehn Türken starben. Nach dem Abkommen sollen ihre Hinterbliebenen nun 20 Millionen Dollar von Israel erhalten. Erdogan - damals noch Ministerpräsident - stand schon vor dem Zwischenfall klar auf der Seite der Palästinenser. Legendär ist in der Türkei bis heute Erdogans Auftritt beim Weltwirtschaftsforum in Davos im Jahr 2009, als er dem israelischen Präsidenten Schimon Peres das Töten palästinensischer Kinder vorwarf. Nach der Erstürmung der "Mavi Marmara" eskalierte Erdogans Kritik an Israel, daran änderte auch eine Entschuldigung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu drei Jahre später nichts.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu begleitet den russischen Präsidenten Wladimir Putin bei der Moskauer Siegesparade 2018.. Foto, CC BY 4. 0, Lesezeit: 5 Minuten Im Gegensatz zum Rest der westlichen Welt weigert sich Israel, Putin als Feind zu betrachten – aus gutem Grund. Indem sie Russland drängten, "die Destabilisierung in der Ukraine zu stoppen" drohten Kanzlerin Angela Merkel und der damalige Präsident Barack Obama im Frühjahr 2014, die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen. Die gemeinsam ausgegebene deutsch-amerikanische Warnung folgte der 10 Wochen zuvor erfolgten Annektierung der Krim durch Russland und dem daraus resultierenden Ausschluss Moskaus aus dem G8-Forum der führenden Industriestaaten der Welt. Washington erwartete von Israel, dass es sich an seiner anti-russischen Kampagne beteiligen würde. Israel weigerte sich jedoch. Stattdessen entschied es sich dafür, sich in Bezug auf den Krieg in der Ukraine neutral zu verhalten, auch wenn sich Jerusalem diesbezüglich nicht öffentlich äusserte.
2020 Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt wieder bedrohlich Die Pandemie war auch wegen eines strikten Kurses der Regierung zunächst glimpflich verlaufen Mord in Jerusalemer Jeschiwa Die Polizei hat einen Mann verhaftet, der im Verdacht steht, einen Mitstudenten an einer Tora-Schule ermordet zu haben Jerusalem Verschiebung statt Verabschiedung Regierungskoalition einigt sich auf Verlängerung der Frist für den Haushalt von Sabine Brandes Vorsicht an den Feiertagen! Corona-Zentrum rät: Gebete im Freien abhalten und Teilnehmerzahl von Familienfeiern begrenzen 25. 2020
Nachschub: Entladung eines russischen Transporters im syrischen Latakia Taktische Sorgen Taktisch, indem die militärischen Oberkommandos beider Länder versehentliche Zusammenstöße vor allem in der Luft so gut wie möglich vermeiden. An die technischen Systeme der Russen hatte sich Israel in den vergangenen Jahren gewöhnt. Die SA-22-Luftabwehrraketen, die Syrien in Russland gekauft hat, stellten zwar lange Zeit eine große Gefahr für die israelische Luftwaffe dar. Aber irgendwann konnten sie das technisch beherrschen und hätten, wenn nötig, Angriffe auf das Gebiet des nördlichen Nachbarn fliegen können. Nun werden diese Raketen von Russen bedient. Wie aber gehen sie mit diesen Waffen um? Wie und wann setzen sie sie ein, und vor allem: Wie identifizieren sie Flugzeuge im syrischen Luftraum, wie kann sich Israel gegenüber den Russen identifizieren? Dies ist umso wichtiger, als die Anti-IS-Koalition womöglich noch weitere Staaten umfasst. Sie alle müssen sich untereinander koordinieren. Strategische Interessen Strategisch sorgt sich Israel, dass russische Waffen in die falschen Hände gelangen könnten.
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