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Tokio (dpa) - Die Justiz in Japan hat sechs weitere Mitglieder der "Aum"-Sekte hinrichten lassen, die vor 23 Jahren mit einem Giftgasanschlag in der U-Bahn in Tokio 13 Menschen getötet hat. Das bestätigte Justizministerin Yoko Kamikawa. Medienberichten zufolge sind die Männer gehängt worden. "Ich habe die Hinrichtungen nach sehr genauer Überlegung angeordnet", sagte Kamikawa bei einer Pressekonferenz. "Die Angst, das Leid und die Trauer der Überlebenden, der Opfer und ihrer trauernden Angehörigen war jenseits jeder Vorstellungskraft", so die Ministerin. Damit sind jetzt alle 13 Todesurteile gegen Mitglieder der Endzeitsekte "Aum Shinrikyo" vollstreckt. Sektengründer Shoko Asahara und sechs seiner Anhänger waren bereits Anfang Juli hingerichtet worden. Am 20. März 1995 hatten Mitglieder der Sekte während des morgendlichen Berufsverkehrs in mehreren Zügen Plastiktüten mit Sarin aufgestochen und so das tödliche Nervengas freigesetzt. 13 Menschen starben, mehr als 6000 wurden verletzt. Mit dem Anschlag auf die U-Bahn wollte die Sekte eine geplante Polizeirazzia gegen ihr Hauptquartier am Fuße des heiligen Berges Fuji verhindern.
Der fast blinde Asahara war im Jahr 2000 offiziell verstoßen worden, Experten zufolge soll er aber weiter starken Einfluss auf die Gruppe gehabt haben. Die Hinrichtung der sieben Sektenmitglieder stieß bei einigen Überlebenden am Freitag auf Erleichterung: "Als ich die Nachricht hörte, reagierte ich ruhig", sagte der Filmemacher Atsushi Sakahara der Nachrichtenagentur AFP, der bei dem Anschlag verletzt worden war. "Aber ich hatte das Gefühl, dass die Welt ein bisschen heller geworden ist. " Er leide seit Jahren an den Folgen der Attacke und werde sie nie vergessen. "Aber die Hinrichtung bringt eine Art Abschluss. " Shizue Takahashi, deren bei der U-Bahn beschäftigter Mann bei dem Anschlag getötet worden war, sagte vor Journalisten, Asahara habe den Tod "verdient". Mit den Hinrichtungen sei ein Gerichtsurteil vollstreckt worden, "also von meiner Seite keinerlei Tränen". Trotz der Grausamkeit des Anschlags hatten einige Experten vor einer Hinrichtung der Täter gewarnt. Der Tod Asaharas könne einen neuen Sektenführer hervorbringen, möglicherweise Asaharas zweiten Sohn.
Asahara hatte Aum Shinrikyō 1984 als Yoga-Schule gegründet und verbreitete eine pseudoreligiöse Lehre. Viele seiner Anhänger hatten Abschlüsse von renommierten japanischen Universitäten. Sie sollen ihm hörig gewesen sein – auch nach seiner Verhaftung und Verurteilung zum Tode. Sechs weitere Aum-Mitglieder hingerichtet Neben dem 63-jährigen Guru, der mit bürgerlichem Namen Chizuo Matsumoto hieß, wurden sechs weitere Aum-Mitglieder hingerichtet: Tomomasa Nakagawa (55), Kiyohide Hayakawa (68), Yoshihiro Inoue (48), Masami Tsuchiya (53), Seiichi Endo (58) und Tomomitsu Niimi (54). Damit verbleiben noch sechs Mitglieder der Sekte im Todestrakt. Ihnen werden Verbrechen zur Last gelegt, die zum Tod von 29 Menschen geführten, darunter auch ein weiteres Saringas-Attentat im Jahr 1994 in der Stadt Matsumoto. Insgesamt wurden mehr als 190 Sektenmitglieder verurteilt – wegen Mord, versuchtem Mord, Entführung, der Produktion tödlicher Chemikalien und Waffenbesitz. Doch weder die Motive noch die Schuldfrage sind bis heute eindeutig geklärt.
In Japan sind am Donnerstag sechs weitere Mitglieder der Aum-Sekte hingerichtet worden. Justizministerin Yoko Kamikawa bestätigte am Donnerstag entsprechende Berichte. Zuvor hatten bereits der Sender NHK und die Agentur Kyodo gemeldet, dass die Männer gehängt worden seien. Am 20. März 1995 hatten die Mitglieder der Endzeitsekte "Aum Shinrikyo" einen Giftgasanschlag in der U-Bahn in Tokio verübt. Sie stachen während des morgendlichen Berufsverkehrs in mehreren Zügen Plastiktüten mit Sarin auf und setzten so das tödliche Nervengas frei. 13 Menschen starben, mehr als 6000 wurden verletzt. Mit dem Anschlag auf die U-Bahn wollte die Sekte eine geplante Polizeirazzia gegen ihr Hauptquartier am Fuße des heiligen Berges Fuji verhindern. Mit den Hinrichtungen vom Donnerstag sind inzwischen alle 13 Mitglieder exekutiert worden. Sektengründer Shoko Asahara und sechs seiner Anhänger waren bereits Anfang Juli hingerichtet worden. Es ist äußert ungewöhnlich, dass in Japan innerhalb eines Monats 13 Menschen exekutiert werden.
Wo Stehst Du, 2024