Wo Stehst Du
Die Fotografin Billy Bana ist eine moderne Nomadin, die ihre Herkunft scheinbar hinter sich gelassen hat. Als ihr Vater stirbt, wird Billy… Elizabeth Knox: Der Engel mit den dunklen Flügeln. Roman Limes Verlag, München 2000 Aus dem Englischen übersetzt von Dorothee Asendorf. Immer in der gleichen Juninacht trifft sich der burgundische Winzer Sobran Jodeau ein halbes Jahrhundert lang mit einem Engel. Die beiden tauschen sich… Tim Krabbe: Die Grotte. Roman Limes Verlag, München 1999 Als Teenager lernt Egon den gleichaltrigen Axel in einem Feriencamp in den Ardennen kennen. Axel gewinnt sofort eine eigentümliche Macht über ihn. Immer wieder kreuzen sich in den folgenden Jahren ihre…
Pierre Simenon: Im Namen des Blutes. Roman Limes Verlag, München 2012 Aus dem Französischen von K. Schatzhauser. Der Anwalt Antoine Demarsand kehrt in die Schweiz zurück, um der Beerdigung seiner Mutter beizuwohnen, doch ihm bleibt kaum Zeit, um zu trauern. Nach der Beisetzung… Kristina Ohlsson: Sterntaler. Roman Limes Verlag, München 2013 Aus dem Schwedischen von Susanne Dahmann. Manche Geheimnisse sind so grausam, dass sie einen verstummen lassen Seit vielen Jahren hat die einst gefeierte Kinderbuchautorin Thea Aldrin mit niemandem mehr… Fred Vargas: Das barmherzige Fallbeil. Kriminalroman Limes Verlag, München 2015 Aus dem Französischen von Waltraud Schwarze. Adamsberg ist zurück, und seine Ermittlungen führen ihn in die blutige Zeit der Französischen Revolution und in die tödliche Kälte Islands. Innerhalb weniger… Julia Navarro: Die stumme Bruderschaft. Roman Limes Verlag, München 2005 Aus dem Spanischen von Sabine Giersberg. Nach einem Brandanschlag wird im Dom von Turin die Leiche eines Mannes mit herausgeschnittener Zunge gefunden.
Inhalt Nach dem Tod ihrer Mutter Penelope und dem Fortgang ihres Vaters leben die fünf Dunbar-Brüder nach ihren eigenen Regeln in ihrem Haus in der Archer Street. Jeder einzelne von ihnen trauert, liebt, hasst und sucht, in der Hoffnung mit der Vergangenheit abzuschließen, die Wahrheit zu finden und zu vergeben. Der Zweitjüngste ist es schließlich, der angetrieben von Erinnerungen an ihren tragischen Verlust den Stein ins Rollen bringt, indem er beschließt eine Brücke zu bauen. Eine Brücke, die aus ihm gemacht ist, die Vergangenheit überwindet und einen Versuch wagt die Familie zu retten – nichts weniger als ein Wunder. Erster Satz Am Anfang gab es einen Mörder, ein Maultier und einen Jungen, aber noch sind wir nicht am Anfang, noch sind wir vor dem Anfang, und vor dem Anfang, da gibt es mich, Matthew, und ich sitze in der Küche, mitten in der Nacht – in diesem uralten Flussdelta des Lichts -, und ich tippe und hämmere unermüdlich. Eigene Meinung Nach dem riesigen Erfolgt des Weltbestsellers "Die Bücherdiebin" mussten wir einige Jahre auf ein weiteres Buch aus der Feder von Markus Zusak warten, doch nun ist sein neues Meisterwerk der Erzählkunst endlich da.
Der ausdauernde Brotverdiener. Rory war der Unüberwindliche. Die menschliche Fußfessel. 36) Sie erinnern an ein Versmaß, schaffen große Intensität, schweben einen Moment im Raum. Manchmal spricht uns der Erzähler direkt an, legt Fährten aus, lässt Andeutungen fallen, die auf Zukünftiges schließen lassen. Das tut er geschickt. Spätestens ab dem dritten Teil war ich eingesponnen, eingesogen von diesem wunderbaren Schreibstil, der Rhythmik der Worte, dieser traurig-melancholischen Grundstimmung. Das hätte ohne die tragfähigen Handlungsstränge jedoch nicht funktioniert. Die Schauplätze wechseln, die Stimmungen verändern sich, es wird nie langweilig. Ja, und dann das Ende. Ein Ende, an dem alle Fäden zusammenlaufen, an dem der Nebel sich lichtet, an dem aus Vermutung Wahrheit wird. Ein Ende, an dem angelangt man sofort noch einmal von vorne anfangen möchte zu lesen, um auch wirklich alles zu verstehen und kombinieren zu können. Das ist große Kunst, das ist Literatur vom Feinsten. "Nichts als ein Wunder" wird sich in die Reihe meiner 10 Lieblingsbücher gesellen, "Die Bücherdiebin" ist übrigens auch schon dort.
Rezension aus Deutschland vom 18. Februar 2019 Wie soll man dieses 635 Seiten starke Kleinod beschreiben? Wie soll ich eine Rezension schreiben, die dem Roman gerecht wird, die dem Interessenten einen guten Eindruck vermittelt, ohne zu viel vom Inhalt vorweg zu nehmen? Es wird schwer, aber ich will es versuchen. Der Roman ist in 10 Teile gegliedert: "Vor dem Anfang", Teile 1 – 8, die wiederum in überschaubare Kapitel unterteilt sind, und "Nach dem Ende". Der Erzähler ist Matthew, der älteste der 5 Dunbar-Brüder, der die Geschichte seines Bruders Clay aufschreibt. Clay wird dadurch zur Hauptperson, im Original heißt der Roman "The Bridge of Clay". Dieser Junge kann nicht lachen, hat immer eine kaputte Wäscheklammer in der Tasche, kämpft beständig ohne gewinnen zu wollen, hat eine Sonderstellung und wird von den anderen ziemlich drangsaliert, was er als seine Strafe hinzunehmen scheint. "Es gab einen Jungen, einen Sohn, einen Bruder. Ja, für uns gab es immer einen Bruder, und er war derjenige von uns Fünfen, der alles auf seine Schultern lud. "
Denn beinahe schon fließend gelingt die Überleitung von einer Ebene der Vergangenheit in die nächste. Im einen Moment beschreibt Matthew die helle Röte des abgehusteten Blutes, welches sich als Warnzeichen für die sich verschlimmernde Krankheit der Mutter abzeichnete. Nur um darauf den Wert seines Blutes mit dem ihren zu vergleichen, das er in einer zugleich sinnlosen wie unumgänglich wegweisenden Prügelei vergossen hatte. Er erkennt die Poesie in den alltäglichen Dingen und drückt diese in glasklarer Sprache aus, so wird Penelopes Vater, die Statue von Stalin, nicht einfach nur äußerlich alt, sondern "sein Schnurrbart nahm die Farbe von Asche an. " (S. 86). Oder auch die Beschreibung der letzten Minuten seiner Großmutter, auf deren Schreibmaschine Matthew die Geschichte der Dunbar-Brüder tippt: Sie war am Esstisch gestorben, vermutlich am späten Abend. Sie hatte gerade einen letzten Brief an eine Freundin getippt. "Sieht so aus, als hätte sie ihn fertig geschrieben, ihre Brille abgenommen und den Kopf neben die Remington gelegt", sagte er.
Der Mörder kommt zurück, um seine Söhne um Hilfe zu bitten. Er wohnt nun weiter weg auf dem Land und will eine Brücke bauen, die ihm den Zugang zu seinem Haus gewährleisten soll, wenn der zur Zeit ausgetrocknete Fluss wieder Wasser führt. Dafür braucht er Hilfe. Clay ist der einzige, der sich entschließt, mit dem Mörder zu gehen – gegen den erklärten Willen seiner Geschwister. In den folgenden Teilen wird die Familiengeschichte der Dunbars erzählt. Dies geschieht in der Regel abwechselnd, ein Handlungsstrang spielt in der Gegenwart und handelt unter anderem vom Brückenbau, einer führt uns in die Vergangenheit an verschiedene Stationen. Die Mutter Penelope (Penny) stammt aus Polen, kam über Umwege nach Australien. In ihrem Gepäck hatte sie die Bücher ihrer Kindheit in englischer Sprache, die Ilias und die Odyssee von Homer. Die Liebe zu diesen Büchern gibt sie an ihre Kinder weiter, Anspielungen darauf durchziehen den gesamten Roman. So gibt es erdschwarze Augen, ein weinrotes Meer oder Tiere mit Heldennamen.
Bitte lasst euch nicht vom 1. Teil des Romans abschrecken, denn er liest sich noch ein bisschen holprig. Danach geht es los und man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ein großer Wurf, volle Lese-Empfehlung!
Wo Stehst Du, 2024