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Das Prinzip Karotte gegen Durchfall geht so: Von den Oligosacchariden im Gemüse spalten sich beim Kochen Substanzen ab und blockieren Proteine in den Durchfallerregern. So wird deren Andocken an die Darmschleimhaut verhindert. Dieses Prinzip könnte auch bei Tieren funktionieren. Beim Schwein zumindest konnte man Darminfekte mit speziell aufbereiteten und getrockneten Möhrenschnitzeln erfolgreicher bekämpfen als mit Antibiotika. Bei Pferden liebäugeln Forscher momentan damit, exotischere Pflanzen unter die Lupe zu nehmen als gemeine Möhren. Gelbwurz und Grüntee haben professorales Interesse geweckt, denn antioxidative Stoffe aus diesen beiden Gewächsen haben bereits einen guten Ruf als Radikalfänger beim Menschen. Könnte also sein, dass sie auch im Pferd helfen, schädlichen Entzündungen vorzubeugen oder diese zu bekämpfen. Vor allem für zu dicke Pferde wäre das eine gute Nachricht: In ihrem Körper laufen ständig irgendwo Entzündungsprozesse ab, die den antioxidativen Stoffwechsel stark belasten.
Tausende von Flavonoiden kennt man bereits: etwa Catechin in Äpfeln, Tee und Rotwein, Quercetin in Äpfeln und Quitten sowie Anthocyan, das etwa Kirschen blau färbt. Wahrscheinlich wirkt in Äpfeln und anderen Früchten freilich kein einzelner bioaktiver Stoff, sondern alle Inhaltsstoffe spielen gesund zusammen, vermuten die Forscher. Ob bioaktive Stoffe auch gegen Pferdehusten helfen, ist unklar. Beim britischen Animal Health Trust in Newmarket gab es Versuche, die bestätigten, dass antioxidative Stoffe bei Pferden mit chronischer Bronchitis die Entzündungen in Zellen der Atemwegsschleimhaut bekämpfen und die Lungenfunktion verbessern. Die Forscher experimentierten allerdings nicht mit Äpfeln, sondern mit einem Spezialfutter, das eine Mischung verschiedener Antioxidantien enthielt. Unter anderem enthielt das Futter Ascorbinsäure (Vitamin C), das wichtigste Antioxidans in den Atemwegen des Pferds gilt: Sein Konzentration geht bei chronischem Husten deutlich zurück. Angesichts solcher Erkenntnisse horchen auch deutsche Pferdeforscher auf.
Viele Pferde mögen auch anderes Obst und Gemüse wie z. Rote Beete, Bananen und manchmal sogar exotische Füchte. Bei Bananen und Zitrusfrüchten sollten Sie aber vorsichtig sein, also nicht mehr wie ein Stück dieser Obstsorten am Tag füttern. Bei Steinobst sollten Sie auf jeden Fall den Kern entfernen um Verletzungen in der Maulhöhle oder der Speiseröhre zu vermeiden. Rote Beete stand früher sogar täglich auf dem Speiseplan der Arbeits- und Zugpferde. Die Rote Knolle stärkt das Immunsystem und unterstützt den Stoffwechsel, z. bei Ekzemen, Nierenleiden oder Herz-Kreislauf-Problemen. Rote Beete fördert die Gallensekretion und entsäuert den Körper. Außerdem wirkt sie blutbildend und entzündungshemmend. Also warum nicht auch mal etwas anderes füttern?! Vorallem im Winter, wenn das heiß geliebte Saftfutter Gras nicht mehr zur Verfügung steht, sorgt eine vielseitige Auswahl an Obst und Gemüse für Abwechslung in der Ration Ihres Pferdes und versorgt es gleichzeitig noch mit wichtigen Vitaminen und Spurenelementen.
Gruß Almut Hi! MEine kriegen (je nach Angebot) Aepfel, Birnen, Honig/Wassermelone, Nektarinen, Pfirsiche, Kiwi, Mango, Papaya, Moehren, Bananen, Mandarinen, Orangen, Grapefruit... (nein, die kaufe ich nicht, denn ich hab ne Quelle wo ich Samstags "aussortiertes weil unverkaeuflich" holen kann)... kann schonmal vorkommen, das es pro Pferd etwa 8 Liter Obst werden, auch bis zu 20 Bananen gabs schon... irgendwelche Verdauungsprobleme sind uns gaenzlich unbekannt (es handelt sich um normale Warmblueter mit eingeschraenktem Koppelgang (ca. 1-2Std. taegl. ) und sonst Hafer/Heu/Maiscobsfuetterung), auch die Blutwerte sind voellig iO (es wurde interessehalber mal die Auswirkungen der Bananen hinsichtlich des Magnesiumgehaltes im Blut untersucht)... was mir nur aufgefallen ist (und dem TA), dass die Pferde "richtig gesund" aussehen, das Fell glaenzt wie Speckgeriben usw.... und wehe ich bin abends nicht schnell genug mit dem Futtereimer in der Box die wissen ganz genau, was ihnen zusteht!!! Gruesse Jenny
Was für den Menschen gilt, muss bei Pferden nicht richtig sein. Zu viel Obst beispielsweise kann bei Pferden eine Magenverstimmung oder Kolik auslösen. Ein wichtiges Kriterium, wenn es darum geht, die richtige Weide auszuwählen. © dpa Viele Früchte sind gesund für den Menschen - bei Pferden ist das anders. Foto: Frank Leonhardt Die Obstwiese ist für Pferde nicht unbedingt die beste Weidefläche. Denn zu viele Äpfel, Kirschen oder Pflaumen können bei den Tieren Durchfall oder eine Kolik auslösen. «Man rechnet etwa einen Apfel auf 100 Kilogramm Körpergewicht», sagt Fabian Wendel, Mitarbeiter an der tierärztlichen Fakultät der LMU München. Auch Pferde, die unter der Krankheit Hufrehe leiden, sollten nicht zu viel Obst bekommen. Denn der darin enthalten Fruchtzucker kann einen erneuten Reheschub auslösen. Äpfel nur als Leckerbissen füttern Am besten verfüttern Pferdehalter Äpfel und Pflaumen nur als Leckerbissen und nicht als Futterersatz. Steht ihnen außer einer Obstwiese keine Koppel zur Verfügung, sollten sie die heruntergefallenen Früchte zunächst besser einsammeln.
Das Einzigste was man weg schneiden sollte wenn man größere Mengen verfüttert, ist der Möhrenkopf. Dieser enthält im Grünansatz einen nicht zu unterschätzenden Anteil an Blausäure. Auch bei Äpfeln sollte man vorsichtig sein. Alles was rund ist, lässt sich vom Pferd schlecht zerkauen. Hier ist es besser man schneidet den Apfel einmal in der Mitte durch, aber nicht kleiner! Sehr kleine Äpfel sollte man gar nicht an Pferde verfüttern, hier ist die Gefahr noch größer, dass sie einfach ohne zu kauen verschluckt werden. Es ist übrigens eine gute Idee das Müsli oder den Hafer getrennt von den Äpfeln und Möhren zu verfüttern, da das Kraftfutter im Gegensatz zum Obst und Gemüse unterschiedlich intensiv gekaut werden muss. Am besten ist es erst Heu zu füttern und danach die Möhren oder Äpfel ect. Somit sind die Pferde durch das Raufutter schon leicht gesättigt und fressen das Saftfutter nicht so hastig, was wiederum zusätzlich die Gefahr einer Schlundverstopfung reduziert. Für die Verdauung ist es ja sowieso besser, vor dem Kraftfutter, welches idealerweise nach dem Obst oder Gemüse gefüttert werden könnte, Heu zu geben.
Wo Stehst Du, 2024