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Home Impressum AGB Datenschutz Was kostet Wildbret? Orientierungspreise für die Abgabe des Erlegers an die Verbraucher, MwSt. im Endpreis enthalten; die kg-Preise beziehen sich auf ein ganzes Stück Wild in der Decke (Schwarte), aufgebrochen (Innereien entfernt), einschließlich Läufen und Kopf (bei männlichen Stücken ohne Kopf). Stand: 10/2019 Rehwild a) bis 10 kg 4, 50 - 6, 00 b) über 10 kg 6, 00 - 7, 00 Rotwild a) Hirsche, Alttiere 3, 50 - 4, 50 b)Schmaltiere/Spießer 4, 00 - 5, 50 c) Kälber 5, 00 - 6, 00 Damwild 4, 50 - 5, 00 Schwarzwild a) bis 15 kg 2, 00 - 5, 00 b) bis 25 kg c) über 25 kg bis 50 kg 4, 00 - 6, 00 d) über 60 kg €/Stück Kaninchen 5, 00 Hase 15, 00 Fasan 7, 50 - 10, 00 Wildenten Das Angebot schwankt in Abhängigkeit von den jeweils geltenden gesetzlichen Jagdzeiten. Bei Wild ist eine Fleischuntersuchung, bei Schwarzwild zusätzlich eine Trichinen-Untersuchung vorzunehmen. Kosten einer Zerlegung (je nach Wünschen des Verbrauchers) ca. 15 bis 30 Euro/ aber 1-2 €€/kg fertig für die Kühltruhe.
Kontakt Datenschutz Impressum Preise für Wild In der dargestellten Tabelle befinden sich Richtpreise für regionalbezogenes Wildfleisch. Diese sind nicht verbindlich, sollen aber dem Käufer eine Orientierung geben, was für heimisches Wild verlangt wird. Portionsweise zerlegt und Vakuum verpackt Rehwild Euro/ kg Schwarzwild Euro/ kg Rücken mit Knochen 16, 50 14 Rücken ausgelöst 26 24 Keule mit Schlußknochen 19, 50 17 Keule ausgelöst 20, 50 18, 50 Vorderblatt 13, 50 12, 50 Nackenbraten 13 Filet 30, 50 26, 50 Gulasch 14, 00 Ferner werden für Rehwild in der Decke 6 Euro/ kg angesetzt. Schwarzwild in der Schwarte liegt im Bereich von 5 Euro/ kg bei Stücken mit einem Gewicht von 25 kg bis 45 kg aufgebrochen, schwereres Schwarzwild liegt bei 3 bis 4 Euro/ kg.
Preisfindung Wildbret – Es sind viele Faktoren, von denen es abhängt, ob die Direktvermarktung sich auszahlt. Wir zeigen euch beispielhaft, welcher Mehrwert sich letztendlich ergeben kann. Eine immer wieder zu hörende Frage ist die nach dem erzielbaren Preis für Wildbret. Wer sich der Hoffnung hingibt, von Privatpersonen den gleichen Kilopreis für Rücken, Keule, Blattund Ragout bezahlt zu bekommen, wie er vom Wildeinzelhandel gefordert wird, der wird recht bald erkennen, dass dies kaum möglich ist. Der Grund: Der beim Jäger direkt kaufende Endverbraucher erwartet, da er an der Quelle einkauft, ein gegenüber dem Wildeinzelhandel wesentlich günstigeres Angebot. Eine Möglichkeit für die Findung eines realisierbaren Preises besteht darin, sich beim in der näheren Umgebung befindenden Wildeinzelhandel hinsichtlich der Verkaufspreise pro Kilo Rücken (mit Knochen), Keule (ausgebeint), Blatt (mit Knochen bzw. ausgebeint) und Ragout zu informieren. Rechnet man aus diesen Preisen die darin enthaltene Mehrwertsteuer heraus und setzt noch einen Abschlag von 5-10 Prozent vom Nettoverkaufspreis an, ergibt sich ein vom Privatmann sicherlich akzeptierter Quellen-Einkaufspreis.
1, 45 kg 12, 26% Ausschlachtge. 8, 43 kg 60, 21% Gestehungspreis bei 11, 83 kg 5, 92 E/kg Gestehungspreis bei 8, 43 kg 8, 30 E/kg Erlöse gerechnet nach Beispiel A: 89, 21 € (Kilopreise: Rücken 11, 84 €; Keulen 8, 88 €; Blätter 5, 92 €, Hals, Rippen, Bauchlappen 2, 96 €); nach Beispiel B: 130, 80 € (Kilopreise: Rücken 17, 76 €; Keulen 11, 84 €; Blätter 8, 88 €; Hals, Rippen, Bauchlappen 5, 92 €). 11. 144 Nächster Beitrag Rettungspunkte - Notfall im Revier 14. Februar 2019
Liebe Waidsleute, ihr seid Primärproduzenten! Tut Euch in Genossenschaften zusammen. Pachtet Metzgereien, fahrt auf Wochenmärkte (denen geht's blendend! ), erobert die Single-Haushalte mit zahlbaren Preisen und einfachen Fleischstücken. Das habe ich bereits im JÄGER 12/2019 gefordert, und es wäre auch heute das richtige Rezept zur Bekämpfung einer Seuche, die weit zersetzender für Wild und Wald ist als Corona: die Untätigkeit der Grünröcke. Also auf, liebe Freude: Greift die Vorräte an und fangt mit einer guten Bratwurst an. Entfernt die Knochen vom Hirschrücken, und vakumiert sie in kleine Portionen. Mariniert die Nacken von der Sau mit Schwarzbier von der Ortsbrauerei. Redet mit Metzgermeister Müller – dem fehlt der Gastro-Absatz sehr akut! – ob ihr am Samstag nicht bei ihm zerlegen dürft. Fragt Bauer Bertram vom Wochenmarkt, ob er Eure Würste mitverkaufen würde. Oder Adamir vom Antalya-Grill, ob er nicht einen Jägerdöner anbieten will! Probiert es endlich selber aus! Und wenn Ihr Imker, Forellen-Zuchtvereine und lokale Schnapsbrenner kennt, habt ihr in Nullkommanix den sympathischsten Stand auf Eurem Marktplatz beieinander: Fröhlich, heiter, keine Termine und leicht einen sitzen.
Dargestellt werden unterschiedliche Preisfindungen bei vier verschiedenen Stücken Rehwild. Bei einem 16-kg-Reh, für das in der Decke 5 € pro Kilo gezahlt werden, beträgt das Ausschlachtergebnis einschließlich Knochen 11, 79 kg (73, 6 Prozent) und ohne Knochen 7, 95 kg (49, 6 Prozent). Im ersten Falle ergibt sich bereits ein Kilopreis von 6, 78 E über alles (80:11, 79), im zweiten Falle ein Kilopreis von 10, 06 € über alles (80:7, 95). Es ist allerdings illusorisch anzunehmen, dass der Privatmann für Rehhals und Rehrippen mit Knochen pro Kilo 6, 78 Eund im zweiten Falle für das Ragout pro Kilo 10, 06 € bezahlt. Der pro Kilo Ausschlachtgewicht errechnete Preis muss mittels eines Multiplikationsfaktors entsprechend der Wertigkeit der Einzelstücke auf diese umgelegt werden. Dieser entscheidet zugleich über den zum Einstandspreis erzielbaren Mehrerlös. In den nachfolgenden Rechenbeispielen wurden für den Rücken die Wertziffern 2 und 3, für die Keulen die Wertziffern 1, 5 und 2, für die Blätter die Wertziffern 1 und 1, 5, für die Rippen mit Bauchlappen und den Hals die Wertziffern 0, 5 bzw. 1 angesetzt.
Zu den nachfolgenden tabellarischen Darstellungen ist zu sagen, dass das dem Verkauf dienende Ausschlachtergebnis wesentlich von der Trefferlage der Kugel und der Sorgfalt beim Ausweiden mitbestimmt wird. Ein Weidwundschuss, der viel mit Magen- und Darminhalt kontaminiertes und deshalb nicht verzehrfähiges Wildbret liefert, ist da genauso von übel wie ein das Rückgrat zerschmetternder Schuss. Was letztlich verwertbar ist oder nicht, zeigt sich immer erst am Ende des Zerlegungs- und Ausbeinprozesses. Da ist man vor überraschungen, auch hinsichtlich des vermeintlich höheren finanziellen Nutzens, nie sicher. Und ob die Direktvermarktung zu den letztendlich errechneten und auch erforderlichen Preisen tatsächlich gelingt, steht ebenfalls auf einem anderen Blatt. Bei allen nachfolgenden Beispielrechnungen (Rehwild, Rotwild, Schwarzwild) sind die für das Wild in der Decke/Schwarte angesetzten Verkaufspreise Fiktivpreise und damit beispielhaft. In der Wirklichkeit mögen sie höher, aber auch niedriger sein und zudem von Region zu Region schwanken.
Wo der Armenspeisung ähnlich Wildbret auf dem gleichen Wochenplan wie Currywurst, Fitness-Salat mit Hühnerbruststreifen und Schnipo-Freitag verludert. Wildbret als «vornehme Alternative» ist mit diesen Strukturen, fernab der lokalen Fleischgewinnung, nur für die erfahrbar, die über Einfamilienhaus, Doppelgarage und Ferienwohnung an Strand oder Alpenrand verfügten. Denn nur diese Konsumenten können sich auch nach Corona einen Sonntags-Braten vom Hirsch für vier mit Spätburgunder von der Ahr leisten. Der Rest kriegt Wild als mehrwertlose Ergänzung des Kantinenplans 1x im Jahr serviert, als wässriges Ragout. Jetzt liegt es an uns © Tuân Nguyễn Minh/unsplash Wie viel Inspiration braucht es eigentlich, bis der Groschen fällt! Wild gehört in die Privatküche! So weit nichts Neues, nur eine schlimmere Version der bereits biederen Realität, mögen kritische Leser einwerfen. Und Recht haben Sie! Was bleibt den Jägern am Anfang der Wertschöpfungskette? Sie müssen sich endlich als Fleischlieferanten verstehen und vermarkten.
Horrorpreise für Wildbret © Nick Karvounis/ Unsplash. Zwei Sauen, erlegt in der USA. Dort ist das eigentlich hochwertige Fleisch kaum noch was wert. Droht uns das nun auch bei unserem Wildbret? Wer glaubt, das treffe sein Revier und seinen Säckel nicht, irrt ganz gewaltig. Die Wildhändler, die die Wildkammern der Pächter, Jagdgenossenschaften und EJB-Besitzer anfahren, werden zur Wildsaison Preise anbieten, die einem die Tränen in die Augen treiben werden. Was ich höre: Für Rehwild wird's nicht mehr als 3 EUR / kg geben. Hirsch: südlich von 1. 50 / kg. Schwarzwild: Wieso nicht gleich «für umme», immerhin holt es der Händler ja ab. Dumm, dass die Jägerschaft über Jahrzehnte einen Käufermarkt hat entstehen lassen. Einen Käufermarkt notabene, dessen Beulenschleudern fahrende Protagonisten es nie geschafft haben, an andere Kanäle zu vertreiben als die grossen Zerleger! Die es wiederum nicht geschafft haben, an jemand anderes zu vertreiben als an die grossen Food-Service-Anbieter. Die schlussendlich auch nur an die Gemeinschaftsverpflegung in Betriebs-, Spital- und Heimkantinen verkaufen.
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