Wo Stehst Du
Die Studie "Hypoglycin A Concentrations in Maple Tree Species in the Netherlands and the Occurrence of Atypical Myopathy in Horses" von C. M. Westermann, R. van Leeuwen, L. W. D. van Raamsdonk und H. G. J. Mol ist im, Journal of Veterinary Internal Medicine' erschienen und kann in englischer Originalfassung hier nachgelesen werden.
Hierfür eignen sich beispielsweise Birken, deren Blätter und Rinde unbesorgt gefressen werden können und die sogar einen gesunden Nebeneffekt auf Ihre Tiere haben. Nicht an allen Bäumen können Pferde bedenkenlos fressen. Der Ahorn beispielsweise ist stark giftig für die Tiere. Pixabay Erfahren Sie in einem weiteren Beitrag, was Sie bei der Fütterung von Kräutern für Ihre Pferde beachten sollten. Videotipp: Das beste Bio-Hundefutter: Ökotest untersucht Nassfutter
Die bei Pferden noch nicht gänzlich geklärte sporadisch auftretende Muskelerkrankung mit meist tödlichen Folgen für das Pferd wurde bis dato nur im Herbst beobachtet. Auslöser dieser Atypischen Weidemyopathie, die insbesondere das vegetative Nervensystem, Rückenmark und Stammhirn der Pferde befällt, ist mittlerweile mit sicherer Wahrscheinlichkeit der Samen des Berg- und Eschenahorns. (Den Eschenahorn findet man überwiegend im Norden Deutschlands - Berlin/Brandenburg). Diese Ahornarten enthalten das hochtoxische Nervengift Hypoglycin A. Diese zunächst ungiftige Aminosäure wird in der Leber zu MCPA (Methylenecyclopropylacetic Säure) verstoffwechselt und hemmt dann lebensnotwendige Enzyme im Organismus des Pferdes. Nach heutiger Erkenntnis, geht man davon aus, dass nicht jedes Pferd das Hyperlycin A aus dem Samen oder Keimling zu Methylenecyclopropylacetic Säure (MCPA) metablolisiert. Nach heutiger Erkenntnis sterben über 80% der Pferde, die diesen Samen des europäischen Bergahorns über das Futter aufgenommen haben.
Bestimmungsmerkmale: Ahorn-Arten, wachsen als Bäume und werden 20 - 25 m hoch. Die Blätter sind gegenständig und mehrfach gelappt oder gefiedert. Im Herbst fallen Ahorn-Arten oft durch ihre leuchtend gelb-roten Blätter auf. Die Früchte sind Spaltfrüchte mit 2 Flügeln, die ein wenig an einen Propeller erinnern. Standort und Verbreitung: Eschen-Ahorn kommt aus den USA und ist als Zierbaum in Gärten und Parks angepflanzt. Teils findet man ihn auch in Wäldern. Berg-Ahorn findet man in Gebirgswäldern und Almen, aber auch angepflanzt im Tiefland. Feld-Ahorn wächst auch in Wäldern, an Hecken; er ist häufig zu finden. Giftstoffe, Wirkung und Symptome: Auf jeden enthalten die Samen, aber wohl auch die Blätter und Keimlinge des Eschen-Ahorn, aber auch Berg-Ahorn Hypoglycin A. Der Giftstoff entsteht durch Abbau einer Aminosäure im Darm. Eine Vergiftung beim Menschen hat vermutlich einen ähnlichen Verlauf wie bei Tieren. Tiergiftig: Sicher ist, dass einige Ahornarten für Pferde und Esel giftig sind, möglicherweise auch für andere Tierarten.
Die frühere Annahme, dass nicht nur der Samen, sondern bereits die Aufnahme welker Blätter ausreicht, um lebensbedrohliche Vergiftungssymptome zu erhalten, wurde verworfen. Heute sieht man die Blätter des Ahorns als eher ungefährlich an. Im Herbst stark abgeweidete Pferdeweiden und ein entsprechender "Weidebefall" durch herabgefallene Flügelahornsamen, bergen daher ein hohes Risiko. Die noch geschmacksneutralen Samen werden von den hungrigen Pferden gerne gefressen. Bedingt durch die entsprechend warmen Tage im Frühjahr und der noch sehr zurückhaltenden Vegetation des Weidegrases, können die sogenannten "Flügelfrüchte" des Bergahorns vom Herbst aufkeimen. Das Gras ist dann in seiner Wuchshöhe (<10 cm) nicht hoch genug und somit sind die Voraussetzungen für das Aufkeimen und vom Pferd "versehentlich" gefressenen Samen bzw. extrem "giftigen" Ahornkeimlings sehr günstig. Symptome einer Vergiftung mit Bergahornsamen oder -keimlingen Durch Hypoglycin A (bzw. MCPA) vergiftete Pferde sind apathisch, haben häufig einen steifen Gang, zittern und zeigen neben starkem Schwitzen, kolikähnliche Symptome, dunkelbraunen Harnabsatz sowie eine erschwerte Atmung.
In einem frühen Stadium kann auch Aktivkohle verabreicht werden, die laut einer wissenschaftlichen Studie, an der Cavalleri beteiligt war, das Toxin binden und daher präventiv auch noch nicht betroffenen Begleitpferden verabreicht werden kann. Ziel ist damit eine Vergiftung rechtzeitig abzuwenden. "Auch harntreibende Mittel können gegeben werden, um die Abbauprodukte auszuschwemmen. Bei Festliegen der Pferde ist dieser Zeitpunkt zumeist überschritten", weiß Cavalleri. Als Hilfemaßnahme bewährt haben sich auch Antioxidantien und Vitamine, allen voran Selen sowie die Vitamine E, B12 und C, wie Mag. Barbara Dock von der Pferdeklinik Tyllisburg in Oberösterreich erklärt. Dock empfiehlt, bei der Gabe von Schmerzmitteln nichtsteroidale Antiphlogistika wegen der zusätzlichen Nierenbelastung zu vermieden. Werden die Tiere nicht rechtzeitig behandelt, liegt die Sterbensrate bei hohen 70 bis 90 Prozent. Gefahr besteht von Herbst bis Frühjahr "Über Urin und Serum können Laborproben gewonnen und auf Rückstände des Toxins untersucht werden.
Wo Stehst Du, 2024