Wo Stehst Du
Alfred Kästner wurde am 12. 12. 1882 in Leipzig geboren. Er war von Beruf Kaufmann. Als sich nach dem I. Weltkrieg die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) gründete, gehörte er 1919 zu den Mitbegründern der Ortsgruppe in Leipzig. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 fanden in seinem Büro illegale Treffen statt und es wurden Flugblätter gedruckt. Im September 1933 wurde er verhaftet und zu einer Zuchthausstrafe von zwei Jahren und acht Monaten verurteilt. Danach wurde er bis 1939 in die Konzentrationslager Sachsenburg und Sachsenhausen gesperrt. Nach seiner Entlassung schloss sich Alfred Kästner dem politischen Widerstand um die "Schumann-Engert-Kresse-Gruppe" an. Mit seiner Hilfe entstand ein konspiratives Netzwerk von Gegnern der NS-Diktatur über Parteigrenzen hinweg. Im Juli 1944 verhaftete die Gestapo die Protagonisten der Gruppe. Am 11. März 1945 wurde auch Alfred Kästner verhaftet. Sieben Tage vor der Befreiung Leipzigs durch die US-Armee verübte die Leipziger Gestapo ein letztes Massaker.
Mit einer Guillotine, die schon im Dritten Reich im Einsatz gewesen war und die für ihren neuerlichen Gebrauch wiederhergestellt wurde. In demselben Gebäude hatte sich eine Hinrichtungsstätte des NS-Regimes befunden. Die DDR übernahm die Praxis, Todesurteile in zentral gelegenen Einrichtungen zu vollstrecken, verlegte den Ort allerdings nach Leipzig, in das Gebäude des ehemaligen Königlichen Landgerichts. Das letzte Opfer war ausgerechnet ein Mitarbeiter der Staatssicherheit: Werner Teske. Weil der Hauptmann die "Absicht hatte, Verrat an der Deutschen Demokratischen Republik" zu begehen, wurde er am 26. Juni 1981 hingerichtet. Im Jahr 2001 legte die Sächsische Staatsregierung per Kabinettsbeschluss fest, dass der historische Ort der Leipziger Hinrichtungsstätte in der Alfred-Kästner-Straße zu einer Gedenkstätte ausgebaut werden sollte. In ihr soll an die Opfer politischer Willkürherrschaft erinnert werden. Doch das Projekt geht nur zäh voran, denn vom Freistaat fließt kein Geld, wie die in Dresden erscheinende " Sächsische Zeitung " berichtet.
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