Wo Stehst Du
Dieses Brandungsvorfach ist perfekt, wenn sowohl Dorsche als auch Plattfische in Wurfweite sind. Andreas Rathje für Dr. Catch
Köder: Wattwürmer, notfalls auch Seeringelwürmer. Im Handel gibt's fertige Vorfächer zu kaufen. Ihre Qualität lässt nichts zu wünschen übrig. Waten auf Dorsch Neben dem klassischen Brandungsangeln auf Dorsch empfiehlt sich im Frühjahr und Herbst auch ein Versuch mit der Spinnrute. Hier das Erfolgsrezept von Horst Hennings: Ich stapfe in den Morgen- oder Abendstunden mit der Wathose ins möglichst aufgewühlte Wasser der Ostsee. Sehr aussichtsreich sind Plätze mit vorgelagerten Sandbänken und dazwischen verlaufenden Rinnen, in denen die Dorsche nach Nahrung suchen. Im Gegensatz zum Watangeln auf Meerforellen müssen die Köder wesentlich langsamer geführt werden. Am liebsten verwende ich sinkende Küstenwobbler in 20 bis 30 Gramm, die sich im Zeitlupentempo präsentieren lassen. Man sollte sie zwischendurch immer mal wieder zum Grund durchsacken lassen. Das Gleiche gilt auch für Blinker oder kleine Pilker. Letztere holt man am besten bei schräg nach oben gehaltener Rute durch seitliche Pilkbewegungen ein.
Rinnen zwischen den Sandbänken sind besonders gute Plätze. Um sie zu entdecken, empfiehlt es sich, vor dem Angeln das Meer von einer höher gelegenen Stelle aus genau zu beobachten. Helle Bereiche sprechen für flachen, sandigen Grund, dunkle Abschnitte deuten auf eine größere Tiefe hin. Die erste Rinne verläuft häufig bei 40 Metern, die zweite bei 80. Horst mit schönem Brandungsdorsch. Die Durchschnittsgröße liegt zwischen 40 und 50 Zentimetern. Das Gerät Um dort hinzuwerfen, benötigt man neben schweren Bleibatzen gut abgestimmtes Gerät. "Die Rute sollte zwischen 3, 90 Meter und 4, 20 Meter lang sein und ein Wurfgewicht von 150 bis 200 Gramm haben. Außerdem sind große Ringe wichtig, damit die Schnur reibungslos ablaufen kann", empfiehlt Horst. Er benutzt eine robuste Stationärrolle mit Weitwurfspule, die mindestens 250 Meter 0, 35er Schnur fasst. Eine hohe Übersetzung von 1:5 oder mehr verkürzt das Kontrollieren des Köders ungemein. Ob man geflochtener oder monofiler Schnur den Vorzug gibt, ist Geschmackssache.
Im Frühjahr und Herbst haben Brandungsangler wie Horst Hennings Hochsaison. Georg Baumann war mit dem Experten am Strand – und hat ihm auf die Finger geschaut. Das linke Bein steht etwas nach vorne, die Arme sind über dem Kopf durchgedrückt; jetzt verlagert Horst Hennings sein Gewicht nach vorne und zieht in einer flüssigen Bewegung die Rute voll durch. Pfeifend saust die Schnur von der Rolle, und die Montage fliegt in hohem Bogen hinaus aufs Meer. Ein Blick auf die alle 25 Meter unterschiedlich gefärbte Sehne verrät dem Vizeweltmeister im Brandungsangeln die Wurfweite. "Die Köder liegen jetzt ungefähr 90 Meter weit draußen in der zweiten Rinne. Das ist ein Top-Platz", sagt der Profi. Gerade im Frühjahr und Herbst sind die Aussichten auf Erfolg besonders gut. Dann peitschen die Stürme übers Meer und spülen Nahrung an. Außerdem ist in dieser Zeit das Wasser auch im Flachen weder zu warm noch zu kalt, so dass die Dorsche sich noch nicht ins Tiefe zurückgezogen haben. Mit Einbruch der Dämmerung kommen sie dicht unter Land, um dort nach aufgewühlten Kleintieren zu suchen.
Hier reicht ein Standard-Clip v�llig aus. (4) Die Vorfachschnur sollte einen Durchmesser von 0, 60 bis 0, 70 mm haben. (5+6) Die Mundschnur/Seitenarm kann direkt an die Vorfachschnur geknotet werden oder man montiert kleine Wirbel f�r schnelles austauschen der Mundschnur. Man muss sich aber im klaren sein, dass alle zus�tzlichen Montageteile auf Kosten der Wurfweite gehen. Um maximale Wurfweiten zu erzielen, sollte die Mundschnur direkt an das Vorfach geknotet werden. Der Wirbel f�r die Mundschnur sollte m�glichst im rechten Winkel von der Schnur abstehen ( Montage mit Stopperknoten und Perlen, siehe Seite 24/25) damit ein verheddern mit der Vorfachschnur gemindert wird. (7) S t�rke der Mundschnur (Seitenarm) sollte 0, 30 bis 0, 40 mm betragen. Ideal sind Schn�re die sich auf Grund der molekularen Struktur ( memory free), nach Verdrallen oder Knickbildung wieder gerade ziehen lassen. Die relativ abriebfest sind und sich nicht so schnell verheddern. Vorfachmaterial wie z. B. Sunset Amnesia, Balzer Zero Twist oder Sufix Memory Free erf�llen diese Eigenschaften.
Sie sind rund 30 bis 70 Zentimeter lang, und es ist unbedingt darauf zu achten, dass sie sich nicht im Flug verheddern können. Je stärker der Wind, desto kürzer sollten die Schnüre sein. Wer möchte, kann auch ein so genanntes Impact-Shield verwenden, in das die Haken eingehängt werden. So wird verhindert, dass sich die Mundschnüre beim Wurf drehen und verheddern. Außerdem wird der Luftwiderstand verringert, was höhere Weiten ermöglicht. Beim Aufprall aufs Wasser werden die Haken wieder frei gegeben. Wer solche Vorfächer nicht selber knüpfen möchte, kann sie auch im Laden kaufen. Die Qualität ist inzwischen absolut praxistauglich. Die Liftmontage: Hierbei zieht der Dorsch im Drill das Blei Richtung Hauptschnur, so dass es sich nicht am Grund festsetzen kann. "Wer noch nie mit der Brandungsrute geworfen hat, sollte zunächst nur mit einem Haken fischen", rät Horst. "Damit erreicht man anfangs größere Weiten, und das Werfen fällt etwas leichter. " Köder und Taktik "Am Wattwurm führt kein Weg vorbei", sagt Horst.
Doppelhaken-Vorfach (Bild 4) F�r Windst�rken: 1 bis 5 F�r den Nahbereich kann die Montage ohne Weitwurfclip benutzt werden. F�r weite W�rfe empfiehl sich die Montage mit Weitwurfclip. Bei der Weitwurfmontage werden vor dem Wurf beide bek�derten Haken auf den Weitwurfclip gelegt. Deshalb ist beim Bau dieser Montage auf exakte L�nge und Ausrichtung der Mundschn�re zu achten. Bei Doppelhakenmontagen erh�ht sich die Lockwirkung und oftmals werden Plattfisch-Doubletten gelandet. Extrem weite W�rfe sind wegen der Windanf�lligkeit jedoch nicht m�glich. Doppenhaken-Vorfach mit Cascade Wirbel f�r weite W�rfe (Bild 5) Beim Bau dieser Montage ist auf exakte L�nge und Ausrichtung der Mundschn�re zu zweite Weitwurfclip befindet sich an einem Spezialwirbel f�r Brandungsangler. Liftsystem (Bild 6 linke Zeichnung) Untergrund: Grund mit H�ngergefahr Fischart: Dorsch Windst�rke: 3 bis 7 Beim einholen der Schnur nach einem Biss, wird das Blei nach oben gezogen. H�nger lassen sich so vermeiden. Diese Montage sollte nur bei guter Brandung benutzt werden, da die Mundschnur ohne Str�mung am Vorfach bleibt.
Hin und wieder legt sich ein Plattfisch auch einfach hin, nachdem er den Köder genommen hat. Daher sollte die Montage regelmäßig kontrolliert werden. Ein Anhieb ist eigentlich überflüssig, die Fische haken sich in der Regel selbst. Auch von einem Drill kann man nicht wirklich sprechen, denn der Fisch muss möglichst schnell eingekurbelt werden. Durch das relativ hohe Tempo kommt er nach oben und wird sicher über eventuell vorhandene Hindernisse gelotst. Geräte-Check Rute: Semiparabolische Brandungsrute zwischen 3, 60 und 4, 20 Meter Länge und einem Wurfgewicht von 150 bis 200 Gramm, beispielsweise die Seacor Black Star CM von Cormoran. Rolle: Große Stationärrollen mit einer Übersetzung von 1:5. Schnur: Entweder Geflochtene mit einem Durchmesser von 0, 15 bis 0, 20 Millimetern oder 0, 35er Monofil. In beiden Fällen sollten zirka sechs Meter 0, 60er Schlagschnur vorgeschaltet werden. Dies ist bei einer speziellen Keulenschnur wie der Cortest von Cormoran nicht notwendig. Zubehör: Fingerschutz für den Auswurf, Kopflampe, eventuell fertige Vorfächer, Fischeimer, Messer, warme Kleidung, Brandungsblei.
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