Wo Stehst Du
Christ sein kann man mit oder auch ohne formale Mitgliedschaft in einer Kirche. Denn Kirche ist mehr als nur die äußerlich sichtbare Organisation und Behörde: Sie ist die Gemeinschaft aller Glaubenden – der Frommen und Heiligabend-Kirchgänger genauso wie der Ausgetretenen, von denen sich viele weiter als Christen und Glaubende verstehen. Christ sein ohne Kirche – das geht sehr wohl. Aber Christ sein ohne Gemeinschaft – das geht nie!
Ich finde, das geht in Ordnung. Es haben Menschen zu allen Zeiten und in allen Religionen Teile aus einer ursprünglichen Religion herausgelöst... daraus sind dann neue religiöse Bewegungen entstanden, wenn viele Menschen daran geglaubt haben. Oder die Einzelinterpretationen sind beim Einzelnen geblieben, als so eine Art von Privatreligion. Du kennst das aus dem Christentum, wie viele "Sekten" daraus entstanden sind... Genauso läuft das auch in anderen Religionen.
Alle Laien, Ordensleute, Diakone und Priester, die der Herr dazu ruft, ihr Leben und ihre Arbeit mit den Armgehaltenen und Arbeitern zu teilen und so das Evangelium zu verkünden, werden wir unterstützen. Lk 4, 18; Mk 6, 4; Apg 18, 3-4; 20, 33-35; 1 Kor 4, 12; 9, 1-27). Im Bewusstsein der Verpflichtung zu Gerechtigkeit und Liebe sowie ihres Zusammenhangs werden wir daran gehen, die Werke der "Wohltätigkeit" in soziale Werke umzuwandeln, die sich auf Gerechtigkeit und Liebe gründen und alle Frauen und Männer gleichermaßen im Blick haben. Damit wollen wir den zuständigen staatlichen Stellen einen bescheidenen Dienst erweisen (vgl. Mt 25, 31; 25, 46; Lk 13, 12-14; 33, 34). Wir werden alles dafür tun, dass die Verantwortlichen unserer Regierung und unserer öffentlichen Dienste solche Gesetze, Strukturen und gesellschaftlichen Institutionen schaffen und wirksam werden lassen, die für Gerechtigkeit, Gleichheit gesamtmenschliche harmonische Entwicklung jedes Menschen und aller Menschen notwendig sind.
Brauchen wir die Kirchen überhaupt noch? Aber sicher. Für die Zweifler: Wer kann mit Sicherheit sagen, dass es Gott nicht gibt? Nur mal so, um eine andere Form des Zweifels zu säen: Diese Winzigkeit eines Teils einer Sekunde, die die Wissenschaft nicht erklären kann – die kann für den Schöpfer die Zeit sein, in der er alles erschaffen hat, eine Ewigkeit. Und dann, weil die Kirchen für die Menschen da sind, weil sie soziale Dienste leisten, weil sie dem Menschen als soziales und auf Sozialität angewiesenes Wesen dienen. Die Diakonie und die Caritas sind da, gottesfürchtig gemeint, auch Werkzeuge. Sind Zeugen seines Wollens. (Da sind übrigens die Kirchensteuergelder gut angelegt! ) Ein Letztes: Trost suchen, Sinn suchen – beides ist Teil eines Weges, der zum Glauben führen kann. Man kann es ja mal versuchen. Wieder für die Zweifler: Rückversicherungen schaden nicht. Tagesspiegel-Herausgeber Stephan-Andreas Casdorff engagiert sich seit Langem in der Evangelischen Kirche – unter anderem als Kreiskirchenrat in Teltow-Zehlendorf sowie als Domherr des Brandenburger Domstifts.
5, 3; 6, 33-34; 8, 20). Wir verzichten ein für allemal darauf, als Reiche zu erscheinen wie auch wirklich reich zu sein, insbesondere in unserer Amtskleidung (teure Stoffe, auffallende Farben) und in unseren Amtsinsignien, die nicht aus kostbarem Metall - weder Gold noch Silber - gemacht sein dürfen, sondern wahrhaft und wirklich dem Evangelium entsprechen müssen (vgl. Mk 6, 9; Mt 10, 9; Apg 3, 6). Wir werden weder Immobilien oder Mobiliar besitzen noch mit eigenem Namen über Bankkonten verfügen; und alles, was an Besitz notwendig sein sollte, auf den Namen der Diözese bzw. der sozialen oder caritativen Werke überschreiben (vgl. Mt 6, 19-21; Lk 12, 33-34). Wir werden, wann immer dies möglich ist, die Finanz- und Vermögensverwaltung unserer Diözesen in die Hände einer Kommission von Laien legen, die sich ihrer apostolischen Sendung bewusst und fachkundig sind, damit wir Hirten und Apostel statt Verwalter sein können (vgl. Mt 10, 8; Apg 6, 17). Wir lehnen es ab, mündlich oder schriftlich mit Titeln oder Bezeichnungen angesprochen zu werden, in denen gesellschaftliche Bedeutung oder Macht zum Ausdruck gebracht werden.
Man spürt eine zunehmende Inkongruenz zu dem, was man sieht und was man in sich spürt. Bisher ungeklärte Glaubensfragen lassen sich nicht mehr einfach verdrängen oder mit einem Bibelvers erklären. Festgefahrene Ansichten und Formen sind seit Jahren in Stein gemeisselt und man ist dessen müde. Vorschläge zu Veränderung werden als Gefahr statt als Chance ausgelegt. Unterschiedliche Ansichten in theologischen Fragen. etc. Braucht es als Christ die Zugehörigkeit zu einer Kirche? Welche Gründe gibt es, warum jemand aus der Kirche austritt? Ist Christsein fokussiert auf das kirchliche Leben und Engagement? Christsein findet letztendlich nicht «nur» in der Kirche statt. Das wäre ein falsches Denken. Begegnungen, die nicht innerhalb eines definierten Gefässes stattfinden, gehören genauso zum Glaubensleben. Zum Beispiel ein Meditationsabend oder ein persönlicher Besuch einer Kirche unter der Woche, um Stille zu finden. Der Spaziergang im Wald und die Bewunderung der Schöpfung. Als Christ gilt es, den Austausch über seinen Glauben aufrecht zu erhalten und herauszufinden, wie man seinen Glauben leben kann.
Auch habe sexueller Missbrauch von Minderjährigen durch Priester zum Verlust des Vertrauens in die Kirche beigetragen. Die evangelische Kirche hat viele "Hindernisse" nicht, und dennoch verlassen sie mehr Gläubige, und die Kirchen sind leerer. An der evangelischen Kirche reibt man sich im Unterschied zur katholischen kaum. Das Zentralproblem in Mitteleuropa scheint zu sein, dass Gott nicht mehr "gebraucht" wird, dass er im Leben der Menschen nicht mehr vorkommt. Manche sprechen von "Gottesfinsternis". Lesen Sie auch Es wäre angezeigt, dass Politiker und Gesellschaftswissenschaftler sich die Frage stellen, ob sich durch dieses Verblassen von Religion und Gottesglauben nicht langfristig das gesellschaftliche und politische Denken und Verhalten der Bürger ändert. Es dreht sich ja bei diesem Verblassen um das Vergessen einer wesentlichen Quelle der europäischen Kultur, eben der christlichen Religion. Denn das europäische Menschenbild und die Gesellschaftsordnung Europas sind ja entscheidend von Judentum und Christentum, konkret vom Dekalog des Moses und der Bergpredigt Jesu geprägt.
Wo Stehst Du, 2024