Wo Stehst Du
Das besagt, dass die Zinsen dieser Verträge steigen, wenn der Marktzins steigt, und sinken, wenn der Marktzins fällt. Allerdings haben die Geldinstitute die Anpassung zu Anfang eher nach Gutsherrenart vorgenommen. In der Praxis sah das dann oft so aus, dass, wenn der Marktzins gestiegen ist, die Erhöhung erst mit deutlicher Verzögerung nachvollzogen wurde. Im Gegensatz dazu wurden aber Zinssenkungen sofort an die Kunden weitergegeben. Hermann-Josef Tenhagen ist Chefredakteur der unabhängigen Verbraucher-Webseite Finanztip. Dem hat der Bundesgerichtshof (BGH) 2004 einen Riegel vorgeschoben. Seitdem müssen die Kreditinstitute einen Referenzzins angeben, an dem sie sich bei der Verzinsung orientieren müssen. Und zwar so, dass der Kunde Veränderungen bei den Zinsen nachvollziehen kann. Durch weitere BGH-Entscheidungen wurde der Umgang mit dem Referenzzins weiter konkretisiert. Tenor: Demnach muss er regelmäßig monatlich angepasst werden, fair sein und dem Vertrag entsprechen. Zudem müssen die Zinsen des Vertrages relativ zum Referenzzins angepasst werden.
Explosion der Staatsschulden macht Ausstieg aus Gelddrucken unmöglich Die Explosion der Staatsschulden in Japan und die daher notwendigen Null- und Strafzinsen sind ein mahnendes Beispiel für die Euro-Zone. Die Null- und Strafzinsen, sowie das gigantische Gelddrucken in Japan haben nur dazu geführt, dass die Schuldensause auf staatlicher Ebene auf Hochtouren läuft. Die dringend notwendigen Reformen bleiben auf der Strecke. Allerdings steigen bei diesem Modell die Staatsschulden in die Stratosphäre, weshalb der Staat und damit die Gesamtwirtschaft immer abhängiger werden von dem Gelddrucken und den Strafzinsen. Damit werden die Risiken aber immer größer, weil es bei derart gigantischen Staatsschulden keinen Ausstieg aus dem Gelddrucken geben kann. Dennoch bleibt die Konjunkturerholung nur schwach, zumal sich die älter werdende Bevölkerung beim Konsum zurückhält. Zwar soll im Oktober die Mehrwertsteuer von acht auf zehn Prozent angehoben werden. Allerdings dürfte Abe die Erhöhung erneut verschieben, nachdem sie bereits zwei Mal verschoben worden ist, weil die Wirtschaft schnell an den Rande einer Rezession abgerutscht war.
Erleben wir gerade die zweite Welle des Coronavirus? Es ist Urlaubszeit, Reise- und Ferienzeit, zumindest noch in vielen Bundesländern. Gleichzeitig gibt es den Kampf gegen die Pandemie mit der Eindämmung in seinen Auswirkungen auf Mensch und Wirtschaft. Permanent ist die Rede von einer zweiten oder gar dritten Welle, die die Gesundheitsbehörden in große Aufmerksamkeit versetzen. Doch ab wann spricht man eigentlich von einer solchen Welle? Die aktuelle Lage um das Coronavirus Testungen für Reiserückkehrer aus Urlaubsgebieten – verpflichtend oder freiwillig, je nach Urlaubsregion – Maskenpflicht in manchen Schulen, die Gesundheitsbehörden sind alarmiert, aufgrund der gestiegenen Infektionen in den letzten Wochen. Während der Ärzteverband und manch ein Politiker aus dem Süden schon von einer realen zweiten Welle des Coronavirus spricht, ist das Robert-Koch-Institut noch vorsichtig und formuliert im Konjunktiv: Das Institut spricht gegenwärtig von vielen kleineren Ausbruchsgeschehen in verschiedenen Landkreisen.
Wo Stehst Du, 2024