Wo Stehst Du
Wilhelm von Tyrus berichtet, dass es von einem syrischen Christen gefunden worden sei, der das Versteck bereits einige Zeit davor entdeckt hatte. [4] Seither wurde das Kreuz bei allen wichtigen Feldzügen und Schlachten gegen die Sarazenen bis zur Schlacht bei Hattin 1187 mitgeführt. 1187: nach Aussage mittelalterlicher Quellen geriet das Heilige Kreuz – also vermutlich jenes, das 628 nach Jerusalem zurückgebracht worden war – bei der Schlacht bei Hattin in die Hände der muslimischen Ayyubiden und ist seither verschollen. 1204: Eroberung von Konstantinopel. Hunderte kleinste Holzteile, die vom dort angeblich zerteilten Kreuz stammen sollen, wurden von Kreuzrittern nach Europa gebracht. Die Kölner Königschronik, die Chronica regia Coloniensis, [5] berichtet zum Jahre 1204: "Nach der Eroberung der Stadt wurden unschätzbare Reichtümer gefunden, unvergleichlich kostbare Edelsteine und auch ein Teil des Kreuzes des Herrn, das, von Helena aus Jerusalem überführt und mit Gold und kostbaren Edelsteinen geschmückt, dort höchste Verehrung erfuhr.
000 Euro. Dass Reliquien nach Kirchenrecht gar nicht verkauft werden dürfen, darauf weist nun das Internetportal der katholischen Kirche in Deutschland hin. Schon seit dem Mittelalter versucht die Kirche, gegen den Handel mit Reliquien vorzugehen. Nicht etwa, weil sie besonders kostbar sind. Ihr Wert liegt darin, dass sie in Verbindung mit einem Heiligen standen. Schon in der Bibel wird von wundersamen Wirkungen der heiligen Gegenstände erzählt: Es soll Spontanheilungen und sogar Auferstehungen von den Toten gegeben haben. Wegen dieser Wirkung waren die Reliquien besonders im Mittelalter begehrt: "Es entstand eine regelrechte Reliquienfrömmigkeit", erzählt Joachim Oepen, Archivar des Erzbistums Köln. Und da die Reliquien so gefragt waren, blühte bereits damals der Handel mit ihnen - es war ein gewinnbringendes Geschäft. Als der byzantinische Kaiser Balduin II in Geldnot war, soll er kurzerhand die Dornenkrone Christi an den französischen König Ludwig IX verkauft haben. Seitdem wird die Krone in der Sainte-Chapelle in Paris aufbewahrt.
↑ Stift Heiligenkreuz: Geschichte der Kreuzreliquie ↑ Das Reichskreuz befindet sich heute in der Schatzkammer in der Wiener Hofburg, der Reliquienteil wird separat gezeigt (SK Inv. -Nr. XIII 21).
Michael Hesemann: Die stummen Zeugen von Golgatha. Die faszinierende Geschichte der Passionsreliquien Christi. Hugendubel, München 2000, ISBN 3-7205-2139-7 (populärwissenschaftlich). Holger A. Klein: Byzanz, der Westen und das "wahre" Kreuz. Die Geschichte einer Reliquie und ihrer künstlerischen Fassung in Byzanz und im Abendland (= Spätantike – Frühes Christentum – Byzanz. Kunst im ersten Jahrtausend Reihe B: Studien und Perspektiven Band 17). Reichert, Wiesbaden 2004, ISBN 978-3-89500-316-5. Chiara Mercuri: La vera croce. Storia e leggenda dal Golgota a Roma. Laterza, Bari 2014, ISBN 978-88-581-1471-1. Weblinks [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Einzelnachweise [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] ↑ Anton Hungari (Hrsg. ): Osterglöcklein. Erbauliche Unterhaltungen für den Osterfestkreis im katholischen Kirchenjahre. J. D. Sauerländer, Frankfurt am Main 1862, S. 333 ("Das Kreuz soll, wie viele Schriftausleger meinen, bei fünfzehn Schuh lang und am Querbalken acht Schuh breit gewesen sein. ")
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