Wo Stehst Du
Wenn ja: Welche und wie viele Hinweise? Wann? Von wem? Von Lehrern? Von Schülern? Wie hat das Ministerium auf diese Hinweise reagiert? Warum veröffentlicht das Ministerium die Schwimmbadaufgabe samt Modelllösung in der ursprünglichen Fassung, ohne auf das angesprochene Problem hinzuweisen? Besteht dadurch nicht die Gefahr, dass Schüler und Lehrer, die sich an vergangenen Abiturprüfungen orientieren, in die Irre geführt werden? Wir würden uns freuen, wenn andere Institutionen wie der Landtag Nordrhein-Westfalen, insbesondere die Oppositionsfraktionen, die GEW NRW, der Philologenverband NW und die Landesschülervertretung NRW unsere Fragen aufgreifen und sich ebenfalls an das Ministerium wenden würden. Es ist ja nicht das erste Mal, dass im Zentralabitur etwas schiefläuft. Es geht nicht an, dass die Experten des Schulministeriums für originelle Rechenaufgaben immer wieder ungeschoren davonkommen und grobe Unstimmigkeiten verschwiegen werden. ——————- Quelle:; Login/Passwort findet man zum Beispiel hier: — auch nicht auf dem Schülerforum abiunity, wo hier die LK-Prüfung diskutiert wurde
". (Gibt es Schüler, die das machen? ) Angesichts der teilweise nicht lösbaren Schwimmbadaufgabe hätten wir ein paar Fragen an das Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen: Schließt sich das Ministerium unserem Urteil an, dass die Teilaufgabe B5 b (2) bzw. c (2) nicht lösbar ist? Oder betrachtet das Ministerium diese Teilaufgabe und die offizielle Lösung für tadellos? Woher rührt die in der Modelllösung implizit getroffene Annahme, dass das Ausgabeverhalten eines Jahreskartenbesitzers mit dem Ausgabeverhalten eines beliebigen Gastes identisch und unabhängig von der Besucheranzahl ist? Wie steht es zu der Kritik von Professor Franz-Reinhold Diepenbrock? Betrachtet es die umstrittene Teilaufgabe ebenfalls für ungeeignet in einer Abiturprüfung? Wer hat sich die Teilaufgabe b) (2) bzw. c) (2) ausgedacht? Durch wen und wie oft ist die Abiturprüfung 2019 im Fach Mathematik auf Richtigkeit, Stimmigkeit und Lösbarkeit überprüft worden? Hat das Ministerium oder untergeordnete Behörden der Landesregierung — neben Diepenbrocks Meldungen — Hinweise darauf erhalten, dass die Teilaufgabe unlösbar oder zumindest problematisch ist?
Für diese willkürlichen Annahmen gibt es jedoch keinen Grund, der sich aus dem Aufgabentext ergibt. Wer an dieser Teilaufgabe keine Zweifel hat, der möge in dem Sachzusammenhang die "Jahreskartenbesitzer" durch "Hartz-IV-Empfänger" ersetzen, zum Beispiel ungefähr so: "In einer Stadt leben 2000 Hartz-IV-Empfänger. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein zufällig ausgewählter Hartz-IV-Empfänger an einem bestimmten Tag das Schwimmbad besucht, beträgt 10%. " Warum sollte man davon ausgehen, dass das Ausgabeverhalten eines Hartz-IV-Empfängers dasselbe ist wie das eines Nicht-Hartz-IV-Empfängers? Wer immer noch keine Zweifel an der Teilaufgabe hat, möge einmal versuchen, folgende Aufgabe zu lösen: In einer Kleinstadt leben 2000 Jugendliche. 40% von ihnen tragen lange Haare. 55% der Jugendlichen sind weiblich, der Rest männlich. Ermitteln Sie die Wahrscheinlichkeiten der folgenden Ereignisse! A: Ein zufällig befragter Jugendlicher ist weiblich und trägt lange Haare. B: Ein zufällig befragter Jugendlicher weiblichen Geschlechts trägt lange Haare.
8. 2019 an das Schulministerium gewandt. Trotzdem hat das Ministerium die Schwimmbadaufgabe und die Modelllösung ohne Hinweise auf die offensichtlichen vorliegenden Probleme vor ein paar Wochen veröffentlicht, sodass Diepenbrock völlig zu Recht schreibt: NRW-Schulministerium verschweigt die mathematische Wahrheit bei der NRW-eigenen Erweiterung der Schwimmbadaufgabe des IQB (Mathematik-Abitur 2019). Dass die Teilaufgabe b)(2) bzw. c)(2) problematisch ist, ist unseres Wissens sonst nirgendwo öffentlich angesprochen worden. 2 Warum nicht? Haben die meisten Schüler und Lehrer nicht gründlich genug nachgedacht und sind deswegen leichtfertigerweise und fälschlicherweise davon ausgegangen, dass das Ausgabeverhalten eines Jahreskartenbesitzers mit dem Ausgabeverhalten eines beliebigen Gastes identisch ist? Haben die meisten Schüler und Lehrer sich so sehr an bescheuerte Modellierungsaufgaben gewöhnt, dass sie für die Klausur ihr Gehirn in einen unkritischen Modus schalten? — Ein pfiffiger, verständiger Schüler müsste sich ja eigentlich der kompletten Schwimmbadaufgabe verweigern und auf seine Klausurbögen schreiben: "Die Aufgabe ist unter meinem Niveau — denkt Euch mal was Besseres aus!
15. Oktober 2019 Die Experten des Schulministeriums für originelle Rechenaufgaben haben wieder zugeschlagen: Die Stochastikaufgabe aus dem NRW-Zentralabitur Mathematik 2019 enthält eine Teilaufgabe, die äußerst fragwürdig ist — sowohl in der Version für den Leistungskurs (LK) als auch für den Grundkurs (GK). Die Aufgabe B5 fängt wie folgt an 1: Für ein Schwimmbad besitzen 2000 Personen eine Jahreskarte. Für einen bestimmten Tag beschreibt die Zufallsgröße X die Anzahl der Jahreskartenbesitzer, die das Schwimmbad besuchen. Vereinfachend soll davon ausgegangen werden, dass X binomialverteilt ist. Dabei beträgt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein zufällig ausgewählter Jahreskartenbesitzer an diesem Tag das Schwimmbad besucht, 10%. Die Teilaufgabe b) (LK-Version) bzw. c) (GK) lautet (die merkwürdige Pseudomodellierung mögen andere, insbesondere Blogger aus Baden-Württemberg, kommentieren): Auf dem Gelände des Schwimmbades wird ein Kiosk betrieben. Der Besitzer nimmt vereinfachend an, dass jeder Gast 4 €, 12 € oder gar kein Geld an seinem Kiosk ausgibt.
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