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Das Problem: Häufig denken die Betroffenen, ihr Verlangen nach Alkohol sei eine Charakterschwäche. Dabei ist Alkoholsucht eine Erkrankung, die behandelt werden muss. Wer in stressigen Situationen oder nach einem anstrengenden Arbeitstag häufig ans Trinken denkt, wer nach dem Alkoholkonsum ein schlechtes Gewissen hat, zunehmend gereizt ist oder das Interesse an Aktivitäten verliert, bei denen nicht getrunken wird, sollte hellhörig werden. Zu diesem Zeitpunkt kann eine Beratung schon ausreichen, um wieder einen besseren Umgang mit Alkohol zu finden. Hilfe suchen und handeln gegen Alkoholismus Scheuen Sie sich in keinem Fall, Hilfe zu suchen, wenn Sie sich oder andere gefährdet sehen. Der Gang zum Arzt oder einer Beratungsstelle ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Anhand eines ausführlichen Gesprächs über die Konsumgewohnheiten des oder der Betroffenen werden Rückschlüsse über die Suchtgefährdung gezogen. Alkoholkonsum: Schon zwei Drinks am Tag lassen das Hirn schrumpfen Jugendschutzgesetz: Ab wann ist Alkohol für Jugendliche erlaubt?
CAGE Interview Um herauszufinden, ob jemand ein Alkoholproblem hat, kann man ein sogenanntes CAGE-Interview führen. Der Test besteht aus vier Fragen. Liegen mindestens zwei Ja-Antworten vor, wiest dies auf eine Alkoholabhängigkeit hin. C = Cut Down: Haben Sie (erfolglos) versucht, Ihren Alkohlkonsum einzuschränken? A = Annoyed: Haben andere Personen Ihr Trinkverhalten kritisiert und Sie damit verärgert? G = Guilty: Hatten Sie schon Schuldgefühle wegen Ihres Alkoholkonsums? E = Eye Opener: Haben Sie jemals schon gleich nach dem Aufstehen getrunken, um "in die Gänge" zu kommen oder sich zu beruhigen? Was kann ich tun, wenn ich einen Verdacht habe? Bayern 1: Was kann ich tun, wenn ich den Verdacht habe, jemand in meinem Umfeld wird zum Alkoholiker? Martin Heyn: Der erster Schritt wäre, den Betroffenen in seinem Konsum nicht zu unterstützen. Verzichten Sie auf ein gemeinsames Feierabendbier und den Schnaps nach dem Essen. Sollte der Verdacht bleiben, dann sprechen Sie die betroffene Person direkt an.
Ebenfalls interessant für besorgte Familienmitglieder: Mangelernährung im Alter: Das sollten Angehörige wissen Wie kann ich einem Angehörigen mit Alkoholsucht helfen? Wenn Sie befürchten, ein lieber Mensch in Ihrem Umfeld hat keine Kontrolle mehr über seinen Alkoholkonsum, sollten Sie das Gespräch unter vier Augen suchen. Bei dem heiklen Thema empfiehlt es sich, sich vorher zu überlegen, was Sie Ihrem Angehörigen sagen wollen. Versuchen Sie, nur von sich und Ihren Eindrücken zu sprechen - ohne Vorwürfe zu machen. Erklären Sie zum Beispiel, was Ihnen aufgefallen ist, und dass Sie sich deswegen Sorgen um die Gesundheit des anderen machen. Es ist gut möglich, dass Ihre ersten Gesprächsversuche vom Betroffenen abgeblockt oder verharmlost werden oder dass er abwehrend bis aggressiv reagiert. In diesem Fall vertagen Sie das Gespräch am besten und haken zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal freundlich nach. Machen Sie dabei Ihrem Angehörigen klar, dass sie für ihn da sind. Sie müssen das aber nicht alleine durchstehen.
taff Staffel 2016 • Episode 10 • 16. 11. 2016 • 17:00 © ProSieben Wer gönnt sich nicht ab und zu ein kühles Bier oder Glas Wein. Aber ab wieviel Gläsern zählt man eigentlich als Alkoholiker? Wir haben das Trinkverhalten von drei Menschen beobachtet. Seht mehr dazu im Video.
Bei Männern liegt der Grenzwert bei ca. 40 g täglichem Alkoholkonsum. Der "Unbedenklichkeitswert" wurde in jüngerer Zeit von der WHO nach unten verändert. Heute gelten 7 g reiner Alkohol als unbedenklich. Pro Woche sollen einige trinkfreie Tage eingehalten werden. Diese Grenzwerte gelten für gesunde erwachsene Menschen. Alkoholabhängige dürfen gar keinen Alkohol mehr trinken. Es ist nicht möglich, einen Grenzwert anzugeben, der anzeigt, ab wann man alkoholabhängig ist oder wird.
Lange Zeit hielt man Menschen, die ihren Alkoholkonsum nicht mehr steuern können, für charakterschwach oder willensschwach. Heute weiß man, dass die Alkoholabhängigkeit eine Erkrankung ist, die entsprechend diagnostiziert und behandelt werden muss. Viele Menschen fragen sich jedoch, ob ihr Alkoholkonsum noch "normal" ist oder ob sie bereits eine Alkoholabhängigkeit haben. Aus der suchtmedizinischen Erfahrung kann man sagen, dass es hier oft kein klares Ja oder Nein gibt. Wie bei Vielem handelt es sich um ein Kontinuum zwischen normalem, gesellschaftskonformem Alkoholkonsum am einen Ende und süchtigem Trinken von Alkohol am anderen Ende. Ein kritischer Punkt ist sicher dann erreicht, wenn Alkohol nicht mehr zum Genuss getrunken wird, oder weil es in der Situation in unserer Gesellschaft einfach üblich ist, sondern wenn ein Mensch Alkohol zu sich nimmt, um sich in irgendeiner Weise psychisch zu manipulieren und/oder Probleme zu verdrängen. Hier spielt dann nicht nur die Menge des zugeführten Alkohols eine Rolle, sondern auch die Funktion ("Ich trinke Alkohol, um ruhiger zu werden.
"Alkoholismus ist eine Krankheit, keine Schwäche des Einzelnen" Martin Heyn, Bayerisches Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 72. 000 Menschen an übermäßigem Alkoholkonsum und dessen Folgen. Damit ist Alkohol nach Tabak die Volksdroge Nummer zwei. Häufig ist nicht nur die Person selbst, sondern auch das Umfeld dramatisch von der Krankheit betroffen. Martin Heyn vom Bayerischen Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung, erzählt ab wann jemand Alkoholiker ist. Ab wann wird der Alkohol zum Problem? Bayern 1: Wann ist Alkoholkonsum gefährlich? Martin Heyn: Ob Alkohol gefährlich ist oder nicht, hängt von mehreren Faktoren ab. Unter anderem spielen der individuelle Gesundheitszustand, die Menge an Alkohol und natürlich auch die Situation, in welcher Alkohol getrunken wird, eine Rolle. Grundsätzlich spricht man von einem risikoarmen Konsum, wenn Frauen täglich nicht mehr als 12g und Männer nicht mehr als 24 g reinen Alkohol trinken. Das entspricht für Männer ungefähr 0, 6 l Bier oder ein Viertel Liter Wein.
Sind sie deshalb alkoholkrank? Nein! Es gibt immer wieder Phasen im Leben, in denen man viel trinkt. Das heißt noch nicht, dass Sie abhängig sind, aber Sie sollten Ihren Konsum überdenken. Wenn Sie das tun und sich selbst stoppen können, ist alles okay. Beispiel: Sie nehmen sich vor, nach dieser Phase nur noch am Wochenende zu trinken und halten sich daran. Ab wann ist man abhängig? Das ist bei jedem Menschen verschieden. Generell gilt aber: Trinken Sie drei Monate lang jeden Abend mehr als die gesunde Menge und können trotz guter Vorsätze den Konsum nicht wieder mindern, rutschen Sie mit großer Wahrscheinlichkeit in eine Abhängigkeit. Der Übergang geschieht meist unmerklich. Der Test (siehe Kasten) kann dabei helfen, sich sein Verhalten einzugestehen. Wie wird eine Alkoholsucht festgestellt? Experten prüfen sechs Kriterien, betrachtet über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten: • Ist der Drang, Alkohol zu trinken, zwanghaft? • Kann der Trinkende seinen Konsum selbst kontrollieren oder trinkt er maßlos?
Die Mehrzahl der Deutschen trinkt mäßig. Kein Wunder, dass Alkoholkonsum als traditionsreiches Vergnügen interpretiert wird. Zahlreiche Alltagsweisheiten, aber auch einige Studien untermauern diesen Standpunkt. Suchtforscher Thorsten Kienast sieht vor allem ein Problem: "Die Menschen sind sich nicht im Klaren darüber, ab wann sie eine Abhängigkeit entwickeln, denn Alkoholsucht beginnt schleichend. " Nur noch EIN Gläschen? So erkennen Sie die Sucht Unser PDF-Ratgeber erklärt Ihnen die Wahrheit über Alkohol, wie Sie Suchtmuster erkennen und sich dagegen wehren. Im Video: Volkskrankheit Fettleber: Das sind die schlimmsten Ernährungsfehler Volkskrankheit Fettleber: Das sind die schlimmsten Ernährungsfehler Unser PDF-Ratgeber erklärt Ihnen die Wahrheit über Alkohol, wie Sie Suchtmuster erkennen und sich dagegen wehren.
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