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Der entscheidende Faktor ist, dass sie die negative Bewertung einer Person aufgrund ihres Geschlechts widerspiegeln oder die Statusungleichheit zwischen Männern und Frauen aufrechterhalten (Swim & Hyers, 2009). Insbesondere das letzte Kriterium erfüllen oft auch unbewusste oder gutgemeinte Handlungen. Warum gibt es "positive Vorurteile" gegenüber Frauen? Sexismus ausschließlich als negative Einstellung gegenüber Frauen zu verstehen, greift zu kurz. Sexismus existiert nicht allein dann, wenn Männer ihre privilegierte Position durch aktive Unterdrückung von Frauen zementieren. Gesellschaftliche Hierarchien lassen sich auf Dauer nur schwerlich durch reine Abwertung der benachteiligten Gruppe aufrechterhalten. Ein effektiverer Weg, die Hierarchie zu erhalten und gleichzeitig die Kooperation dieser Gruppen zu sichern und den sozialen Frieden zu wahren, sind positive Beziehungen, die die Statusunterschiede zwischen privilegierten und benachteiligten Gruppen verschleiern (Dixon et al., 2012).
Es ist erst ungefähr seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts so, dass viele Menschen über Sexismus die Meinung haben: «Moment mal, das ist nicht gut so! Wir möchten etwas ändern! » Denken alle Menschen sexistisch, die sich sexistisch verhalten? Nein. Menschen können sich auch aus vielen anderen Gründen sexistisch verhalten. Es kann sein, dass jemand eigentlich nicht findet, dass Männer oder Frauen weniger wert sind. Aber er oder sie weiss, dass er oder sie eine andere Person mit einem sexistischen Spruch verletzen oder fertigmachen kann. Zum Beispiel, weil er oder sie sauer auf die andere Person ist, oder weil sie einem irgendwie im Weg steht. Wer sexistische Sprüche ablässt, möchte vielleicht aber auch witzig sein. Wie ist das mit Sexismus in der Liebesbeziehung? Es kann passieren, dass es in einem Beziehungskrach sexistische Sprüche hagelt: «Typisch Frau! » oder «Typisch Mann! » heisst es dann. Je mehr jemand in einem Streit die Nerven verliert, und je mehr jemand sich in die Ecke gedrängt fühlt, desto gemeiner können solche Sprüche sein.
"Frauen können nicht Auto fahren" – Ein sexistisches Vorurteil, da wären sich die meisten sicher einig. Aber "Frauen sind fürsorglich"? Ist das nicht nur ein nettes Kompliment? Auf den ersten Blick erscheinen solche Geschlechterstereotype harmlos. Doch auch vermeintlich positive Vorurteile gegenüber Frauen können dazu beitragen, traditionelle Rollenbilder zu zementieren und die Statusunterschiede zwischen den Geschlechtern aufrechtzuerhalten. Sexismus, #Meetoo und der Backlash Gesellschaftliche Debatten über Sexismus wie "#metoo" oder "Dirndlgate" laufen in den letzten Jahren nach einem ähnlichen Schema ab. Ein Vorstoß einer oder mehrerer Frauen trifft einen Nerv und löst eine Lawine von Berichten ähnlicher Erfahrungen aus. Auf positive Reaktionen folgt dann schnell ein sogenannter Backlash, eine konservative Gegenreaktion auf den Versuch, gesellschaftliche Veränderung zu erreichen. Dabei ist ein großer Streitpunkt meistens die Frage, was überhaupt sexistisch ist, und was nicht. Während heute weitgehend Konsens darüber herrscht, dass sexuelle Belästigung oder offene Diskriminierung von Frauen nicht akzeptabel sind, gehen in anderen Bereichen die Meinungen weit auseinander.
Menschen können sich auch aus vielen Gründen sexistisch verhalten. Manche sind grundsätzlich sexistisch, andere nur in bestimmten Situationen. Erfahre in diesem Text mehr darüber. Warum denken Menschen sexistisch? Einige Menschen haben gelernt, dass Männer mehr wert sind als Frauen. Oder umgekehrt. Einige haben aus ganz persönlichen Gründen etwas gegen Männer, weil sie schlechte Erfahrungen mit ihnen gesammelt haben. Vielleicht sind sie sehr unsicher mit sich selbst und ihrem eigenen Geschlecht. Vielleicht wurden sie selbst von einem Mann schlecht behandelt. Nun hegen sie deshalb einen tiefen Hass gegen Männer. Das geht natürlich auch andersrum, wenn jemand Frauen hasst. Manchen ist es egal, dass sie mit sexistischem Verhalten Männer oder Frauen verletzen. Anderen macht es Freude, jemanden wegen seines Geschlechts abzuwerten oder schlecht zu behandeln. Wie können sich sexistische Ansichten verbreiten? Vielleicht hast du schon mal den Spruch gehört: «Männer wollen immer nur das eine! » Oder du hast schon von «dummen Blondinen» gehört.
[7] Durch Bücher wie "Wir Alphamädchen" (Haaf, Klingner & Streidl, 2008) oder "Neue deutsche Mädchen" (Hensel & Raether, 2008) wurde ab Anfang der 2000er Jahre Sexismus in Deutschland unter dem Label 'Neuer Feminismus' bzw. 'Popfeminismus' diskutiert (vgl. Hill, 2008, S. 3; Mohr, 2008). Zu Beginn des Jahres 2013 erfuhr die Sexismus-Debatte große mediale Aufmerksamkeit, ausgelöst durch den Artikel der Journalistin Laura Himmelreich im Magazin "Stern", in welchem sie das Verhalten des FDP-Politikers Rainer Brüderle als sexistisch darstellt (vgl. Himmelreich, 2013; Kuzmany, 2013). Im Anschluss an das Erscheinen des Artikels veröffentlichten innerhalb von drei Tagen auf Twitter unter dem Schlagwort 'Aufschrei' über 60. 000 Frauen ihre alltäglichen Erfahrungen mit Sexismus (vgl. Schmitz, 2013). [8]
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