Wo Stehst Du
Lied der Deutschen Deutschland, Deutschland über alles, Über alles in der Welt, Wenn es stets zu Schutz und Trutze Brüderlich zusammenhält, Von der Maas bis an die Memel, Von der Etsch bis an den Belt - Über alles in der Welt! Deutsche Frauen, deutsche Treue, Deutscher Wein und deutscher Sang Sollen in der Welt behalten Ihren alten schönen Klang, Uns zu edler Tat begeistern Unser ganzes Leben lang - Deutscher Wein und deutscher Sang! Einigkeit und Recht und Freiheit Für das deutsche Vaterland! Danach laßt uns alle streben Brüderlich mit Herz und Hand! Sind des Glückes Unterpfand - Blüh` im Glanze dieses Glückes, Blühe, deutsches Vaterland! Autor: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874) Zu den äußeren Zeichen der Verbundenheit des Bürgers mit seinem Staat/Land bzw. seiner Heimat gehören Symbole wie Flaggen, Embleme und - nicht zuletzt - eine Hymne, die bei feierlichen Anlässen gemeinsam gesungen wird. Wie die Flagge der Bundesrepublik Deutschland geht auch die Nationalhymne auf die Zeit vor der Revolution von 1848 zurück: Der Text "Lied der Deutschen" wurde am 26. August 1841 auf der Insel Helgoland von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben zu einer Melodie von Joseph Haydn verfaßt.
Offiziell galt damals dennoch das gesamte "Lied der Deutschen" als Nationalhymne, also auch die Strophen eins und zwei. Die deutsche Kleinstaaterei überwinden Zu diesem Zeitpunkt hatte das Lied schon eine längere und wechselvolle Geschichte hinter sich. 1841 hat der Dichter und Hochschullehrer Hoffmann von Fallersleben den Text geschrieben. Vorgetragen wurde er schon bald zu einer Melodie von Joseph Haydn, die dessen 1797 komponiertem Kaiserlied für den römisch-deutschen Kaiser Franz II. entstammte. Wie schlau sind Sie? Unser PDF-Ratgeber zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Intelligenz steigern. Ermitteln Sie Ihren IQ in unserem ultimativen Test! Eine deutsche Nation gab es 1841 noch nicht, erst 1871 wurde das Kaiserreich gegründet. Weshalb Fallersleben mit seinem Lied appellierte, die deutsche Kleinstaaterei zu überwinden und sich zu einem geeinten Nationalstaat zusammenzuschließen. Auch vor dem Hintergrund, dass es zu dieser Zeit französische Bestrebungen gab, die Gebiete links des Rheins zu annektieren.
US-Lehrer singt die erste Strophe des Deutschlandliedes - Original-Video ohne Text-Einblendungen - YouTube
"Heidewitzka, Herr Kapitän" für Adenauer Bis 1952 sollte es also schließlich dauern, bis auch die Bundesrepublik eine offizielle Hymne hatte. Allerdings war das in der Zeit danach noch nicht zu jedem durchgedrungen. Das zeigte sich, als Adenauer im darauffolgenden Jahr die Vereinigten Staaten besuchte. Als er nach Chicago kam, schmetterte ihm dort anstelle des Deutschlandliedes der Karnevalssong "Heidewitzka, Herr Kapitän" entgegen. Das wäre dann mal auch eine Alternative für den aktuellen Fed-Cup gewesen. Im Video: Die Hauptstadtfrage: Bonn oder Berlin Die Hauptstadtfrage: Bonn oder Berlin
Deutschlandlied rophe bei Siegerehrung - YouTube
Und auch zur "Einigkeit und Recht und Freiheit" beschwörenden dritten. Vielleicht weil sie keine politisch bedeutsamen Forderungen enthielt. Vielleicht auch wegen ihrer klischeehaften Allgemeinplätze. Heute jedenfalls wirken diese Zeilen längst aus der Zeit gefallen. In der Weimarer Republik zum ersten Mal Nationalhymne Anfangs war Fallerlebens Hymne nur ein patriotisches Lied unter vielen. Und überdies viel weniger kriegerisch als beispielsweise die "Wacht am Rhein". Auch nach der Reichsgründung änderte sich daran wenig. Zu offiziellen Anlässen ertönte in der Regel die preußische Herrscherhymne "Heil dir im Siegerkranz" zur Melodie des englischen "God Save the Queen". Trotzdem wurde das "Lied der Deutschen" immer populärer. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galt es gewissermaßen als eine Hymne des Volkes. 1922 – in den Anfangsjahren der Weimarer Republik – beförderte dann schließlich Reichspräsident Friedrich Ebert das komplette Deutschlandlied mit seinen drei Strophen zur offiziellen Nationalhymne.
Das Deutschlandlied, wie das "Lied der Deutschen" auch genannt wird, besteht aus drei Strophen. Seit 1991 gilt ausschließlich die dritte Strophe als offizielle Nationalhymne des wiedervereinigten Deutschland. Ein Briefwechsel zwischen dem damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker und Bundeskanzler Helmut Kohl hat das festgelegt: "Die dritte Strophe des Liedes der Deutschen von Hoffmann von Fallersleben mit der Melodie von Joseph Haydn ist die Nationalhymne für das deutsche Volk", schreibt von Weizsäcker da. Verboten ist es auch heute nicht, die erste oder zweite Strophe des Deutschlandliedes zu singen. Verpönt dagegen allemal. Anders als die Nationalflagge Schwarz-Rot-Gold ist die Hymne aber nicht im Grundgesetz verankert. Bis 1991 galten alle drei Strophen als Nationalhymne Schon in den Jahrzehnten vor der Wiedervereinigung war in der Bundesrepublik nur die dritte Strophe bei staatlichen Veranstaltungen gesungen worden. So hatten es bereits 1952 Bundespräsident Theodor Heuss und Bundeskanzler Konrad Adenauer bestimmt.
"Lied der Deutschen": Die verworrene Geschichte unserer Nationalhymne Bei einem Tennis-Turnier intonierte ein US-Sänger die erste Strophe des Deutschland-Liedes. Eine peinliche Panne. Die uns an die komplizierte und wechselhafte Geschichte des "Liedes der Deutschen" erinnert. Die deutschen Zuhörer wirkten verdutzt, die Tennisspielerin Andrea Petkovic sprach später von einem "schockierenden Moment": Statt "Einigkeit und Recht und Freiheit" intonierte der amerikanische Sänger beim Fed-Cup-Turnier auf Hawaii "Deutschland, Deutschland über alles". Und damit die verpönte erste Strophe des "Liedes der Deutschen" anstelle der dritten, die offiziell als deutsche Nationalhymne gilt. Eine peinliche Panne, für die sich die amerikanischen Gastgeber anschließend entschuldigten. Kein Verbot der ersten und zweiten Strophe Doch der Eklat zeigt einmal mehr, dass das Thema Nationalhymne in Deutschland eine recht komplizierte Sache ist. Die schwer zu begreifen sein dürfte für jemanden, der mit den Wendungen und Verirrungen der deutschen Geschichte nicht näher vertraut ist.
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