Wo Stehst Du
Ihm klebt buchstäblich das Pech an den Füßen. Und immer wieder sucht er sich, unter Rückgriff auf die glanzvolle Tradition des Zarentums, zu inszenieren, gerne auch in – erschreckend mediokren – Gemälden. Doch der melancholische, bisweilen auch nur teilnahmslose Gesichtsausdruck auf eigentlich allen Fotos verrät die als untragbare Last empfundene Bürde des Amtes. Ihr entflieht die Familie, wo sie nur kann, am liebsten auf die Krim; die Töchter kommen überhaupt nie in ihrem kurzen Leben mit russischer Realität in Kontakt. Der stets vom Krankheitstod bedrohte Zarewitsch wird immerhin an die Weltkriegsfront geschleppt, um so etwas wie die Kontinuität der Monarchie zu simulieren, einer Monarchie, von der die Großfürsten am Hofe schon 1914 fürchten, ja wissen, dass sie dem Untergang geweiht ist. Alle außer dem Zaren selbst wissen es. Die Dynastie auf dem Weg in den Abgrund Ein kleines Kapitel ist dem Schicksal der Eremitage gewidmet, die ja ursprünglich nur den musealen Annex zum Winterpalast bildet, aber nach und nach den ganzen gewaltigen Gebäudekomplex meint.
Die Klappentexterin dankt Benedict Wells für das Interview! Und wünscht dem Autor weiterhin alles Gute und allseits Inspiration zum Schreiben! Und nun seid ihr dran. Welche Frage wolltet ihr Benedict Wells immer schon mal stellen? Unter allen TeilnehmerInnen verlose ich zweimal je eine Freikarte für die Buchpremiere am kommenden Mittwoch, 2. 03. 2016, in der Backfabrik. Ihr habt bis Montag, 29. 02. 2016, Zeit. Das Los entscheidet. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Auszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Vielen Dank an den Diogenes Verlag für die tolle Unterstützung! #wellsliest Weitere Interviews mit Benedict Wells findet ihr bei: Diogenes Verlag Literaturen Wer Benedict Wells Bücher noch entdecken möchte, für den habe ich hier die Benedict Wells-Bibliothek zusammengestellt. Ein Klick auf die Links und schon seid ihr bei meinen Besprechungen.
M it fünfzehn Jahren las ich dieses Buch zum erstenmal und wußte: Das handelt von mir. Ich war Mick Kelly, das Mädchen mit den Träumen von Musik und Schönheit in einer Umgebung, die Träume nicht zuließ. Mit zwanzig war ich Jake Blount, der zornige Revolutionär. Mit dreißig fühlte ich wie Dr. Copeland, der schwarze Doktor, und ich wollte Ungerechtigkeit und Dummheit aus der Welt vertreiben. (Ach! ). Als es mit den Leidenschaften nicht so klappte, wie ich wollte, war Biff Brannon mein Mann, der melancholische, unglücklich verheiratete Wirt mit der heimlichen Liebe im Herzen. Was für ein Buch! Und heute weiß ich: Mr. John Singer ist die rätselhafte Hauptfigur dieses verzweifelt schönen Buches über das Scheitern menschlicher Sehnsucht. John Singer, der sanfte Taubstumme, zu dem alle mit ihren Sorgen kommen, sich verstanden fühlen, weil da einer einfach nur mal still zuhört, und Singer versteht gar nicht, was all diese Menschen von ihm wollen, und reagiert mit einer Verzweiflungstat. Was für ein Buch!
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Wo Stehst Du, 2024