Wo Stehst Du
So sieht ein Bauerngarten aus Wer sich unter einem Bauerngarten nichts vorstellen kann, ist nicht allein auf weiter Flur. Eine konkrete Definition dafür gibt es nämlich auch nicht. Bis zum 20. Jahrhundert handelte es sich dabei – surprise, surprise! – um einen von Bauern angelegten Garten. Dieser befand sich oft abseits des Hauses und war im Grunde nichts weiter als eine umgrenzte Ackerfläche. Ein Bauerngarten, wie er heute existiert, entwickelte sich erst ab Anfang des 20. Jahrhunderts. Seine Kennzeichen: ein nach ästhetischen Prinzipien bepflanztes – oftmals quadratisches – Areal, bestückt, mit Gemüse, Obst, Kräutern und Zierpflanzen. Auch ein Wegekreuz, eine Umfriedung sowie ein Zentrum sind charakteristisch für einen Bauerngarten. Der Mittelpunkt, an dem sich die Wege treffen, kann ein Bäumchen, ein Brunnen oder ein Blumenbeet sein. Die einzelnen Beete innerhalb des Gartens werden traditionell mit Buchsbaumhecken voneinander abgegrenzt. Geometrische Form: Einen Bauerngarten anlegen Sie haben ein großes Grundstück und möchten einen Bauerngarten anlegen?
Doch nicht nur der Garten selbst wird durch einen Zaun oder eine Hecke eingefriedet, auch die einzelnen Beete bekommen eine klare Umrandung. Die Wege werden im Bauerngarten in der Regel nicht versiegelt, um den natürlichen Charakter zu unterstreichen. Eine kostengünstige Lösung ist ein Rasen- oder Kiesweg. Aus praktischen Gründen bietet sich Rindenmulch an, da er leicht zu verteilen und aufzufüllen ist, zudem unterdrücken seine unzersetzten Gerbstoffe den Unkrautwuchs. Besonders eindrucksvoll sind Wegbeläge aus Klinker oder Naturstein. Beeteinfassungen für den Bauerngarten Klinker und Naturstein kann man auch wunderbar zur Einfassung der Beete verwenden, ebenso hochkant in die Erde gesteckte Holzbohlen. Niedrige Mäuerchen aus Ziegel oder Holzlatten eignen sich genauso wie geflochtene Weidenzäunchen. Die Buchsbaumhecke als Einfassungsklassiker hat etwas an Beliebtheit verloren, da die kleinblättrigen Sträucher sehr stark von den Raupen des Buchsbaumzünslers, eines eingewanderten Schmetterlings, geschädigt werden.
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Solche oder ähnliche Gartenformen wurden nun in privaten Kleingärten nachgestaltet. Dazu beigetragen haben Bauerngärten in Freilichtmuseen und entsprechenden Anlagen, die für den Fremdenverkehr angelegt wurden. Literatur [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Renate Brockpähler (Hrsg. ): Bauergärten in Westfalen. Berichte aus dem Archiv für westfälische Volkskunde. Mit Fotos von Dieter Rensing. 1984 ( Volltext als PDF) Anemarie Eigner: Schleswig-Holsteins alte Bauerngärten. Husum 1993 Walter Gröll: Bauerngärten der Lüneburger Heide. Ehestorf 1988 (= Schriften des Freilichtmuseums am Kiekeberg. Band 1). H. W. Haase: Der Bauerngarten in den Vierlanden. In: Lichtwark 24. Hrsg. : Lichtwark-Ausschuß 1962. ISSN 1862-3549. Karin Hochegger: Der Bauerngarten. Ulmer, Stuttgart 2003. Janke/Dominka/Scholze: Der Dorfschullehrergarten - Muesser Blätter des Freilichtmuseums Schwerin-Muess 2003. Hermann Kaiser (Hrsg. ): Bauerngärten zwischen Weser und Ems. 2. Auflage. Cloppenburg 2001. Anton Kerner: Flora der Bauerngärten in Deutschland.
Ein klassischer Lattenzaun aus heimischem unbehandeltem Holz ist für Bauerngärten allerdings eine gute, das Auge erfreuende Lösung. Die Blumenklassiker Der Garten als Freizeitparadies – ein Gedanke, der in der bäuerlichen Welt von einst für Kopfschütteln gesorgt hätte. Ein Garten diente damals nahezu ausschließlich der Selbstversorgung – und das bei möglichst geringem Arbeitsaufwand. Deshalb haben sich langlebige und robuste Pflanzen im Bauerngarten etabliert. Sei es, weil sie an guten Plätzen sehr alt werden, wie die Pfingstrose. Oder weil sie durch Samenverbreitung immer wieder auftauchen, wie etwa die Akelei. Die Bauerngarten-Pfingstrose trägt ihre Tradition sogar im Namen. Aber auch die hohen Blütenstiele der Stockrose und die intensiv duftenden Blüten der Madonnenlilie sind seit jeher typisch für den Bauerngarten. Und natürlich gehört zumindest eine robuste, duftende Rosensorte als Blickfang im Zentrum oder am Eingang des Gartens dazu. Die einjährigen Sommerblumen Einmal gesät, tauchen sie immer wieder auf: die einjährigen Sommerblumen.
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