Wo Stehst Du
Die IG Metall vergleicht ihr Unternehmen mit der Firma Veyhl aus Bremen und behauptet, dass OMT unterdurchschnittlich bezahlt. Was sagen Sie dazu? Die Finanzbuchhaltung hat die Eingruppierungen teilweise schon angepasst. Mit all den Sonderzahlungen stehen wir nicht schlechter da als die Kollegen von Vehyl. Wir vom Betriebsrat waren auch schon dabei, neue Tarife auszuhandeln. Es war schon fast in trockenen Tüchern. Durch die Gewerkschaft kam es zum Verhandlungsboykott und wir treten seit zwei Jahren auf der Stelle. Die IG Metall hat viel kaputt gemacht, ich glaube nicht mehr an einen Tarifvertrag (Grahl). Ich bin der Überzeugung, dass wir schneller etwas hätten hinbekommen – ohne den Streit.
Zitzelsberger verkörpert den klassischen Metaller, der sich von der Werkbank aus intellektuell weiterentwickelt hat und mit viel Schwung auch die IG Metall reformieren würde. Ähnlich wie Detlef Wetzel, der vor zehn Jahren in der Vorstandszentrale in Frankfurt am Main eine Restrukturierung durchzog und Ressourcen und Stellen von der Zentrale an die Basis verlegte. An diesem Punkt, so befürchtet das Establishment der Gewerkschaft, würde Zitzelsberger weitermachen. Die Besitzstandswahrer präferieren deshalb Benner als nächste Vorsitzende. Die Linken in der IG Metall auch, weil Zitselsberger wie die meisten baden-württemberger Spitzenfunktionäre ein Realo ist. Soziologin oder Maschinenschlosser? "Wenn Zitzelsberger die Betriebsratschefs von 20 großen Unternehmen hinter sich hat, dann wird er auch erster Vorsitzender", meinte am Dienstag ein ehemaliger Vorsitzender der Gewerkschaft. Zitzelsberger will an die Spitze, aber was ist mit Benner? Die gebürtige Aachenerin arbeitet seit 1997 hauptamtlich für die IG Metall, kümmerte sich um Jugendarbeit und Informationstechnologien und wurde 2011 von Wetzel in den Vorstand bugsiert.
"Wir verlieren unsere besten Auszubildenden, weil BMW nicht sieht, dass junge Menschen ohne Ausblick sich anderswo umschauen", kritisiert Oliver Massling. Wer einen Auszubildenden von BMW übernehmen kann, trifft es in der Regel gut. Denn die Ausbildung und die Betreuung seien top, erzählen Massling und Kappel. Begrüßungsrunde Wer in der BMW Niederlassung Berlin-Charlottenburg mit seinen beiden Filialen Weißensee und Marzahn eine Ausbildung beginnt, erfährt zu Beginn nicht nur vom Ausbildungskoordinator das Einmaleins bei BMW. "Auch der Betriebsrat stellt sich und seine Arbeit vor, genauso die JAV, deren Mitglieder für die Auszubildenden immer ein offenes Ohr haben", sagt Massling. Von der IG Metall Berlin kommt Jugendsekretär Simon Sternheimer vorbei und erzählt den jungen Menschen über seine Arbeit, was die IG Metall macht, wie sie die Interessen der Beschäftigten vertritt und was sie für ihre Mitglieder leistet. "Die Begrüßungsrunden in der BMW-Niederlassung sind für Auszubildende eine ganz wichtige Erfahrung, weil sie Ansprechpartner*innen kennenlernen, die ihnen bei Fragen und Problemen helfen können", sagt Simon Sternheimer.
Lohnausgleich angedacht IG Metall schlägt Vier-Tage-Woche zur Rettung von Jobs vor IG Metall-Chef Jörg Hofmann sieht bei Betrieben ein Interesse daran, Arbeitszeit zu reduzieren statt zu entlassen. Foto: Daniel Karmann/dpa © dpa-infocom GmbH Die IG Metall bringt zur Rettung von Jobs in der Metall- und Elektroindustrie eine Vier-Tage-Woche ins Gespräch. «Die Vier-Tage-Woche wäre die Antwort auf den Strukturwandel in Branchen wie der Autoindustrie. Damit lassen sich Industriejobs halten, statt sie abzuschreiben», sagte der Erste Vorsitzende der Gewerkschaft, Jörg Hofmann, der «Süddeutschen Zeitung» (Samstag). Details nannte Hofmann nicht; er sprach lediglich von «einem gewissen Lohnausgleich für die Beschäftigten, damit es sich die Mitarbeiter leisten können». Hofmann sieht bei Betrieben ein Interesse daran, Arbeitszeit zu reduzieren statt zu entlassen. «Das sichert Fachkräfte und spart zum Beispiel Kosten für einen Sozialplan. » Unternehmen wie Bosch, ZF und Daimler hatten erst in diesem Sommer Vereinbarungen zur Reduzierung der Arbeitszeit getroffen.
03. 07. 2020 Seit eineinhalb Jahren trommelt die IG Metall für die Grundrente. Nun haben Bundestag und Bundesrat sie beschlossen, 2021 tritt sie in Kraft. Wie sie funktioniert und wer davon profitiert. Nach langer Debatte ist die Grundrente beschlossene Sache. Das bedeutet: Wer jahrzehntelang in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt, aber wegen niedriger Löhne trotzdem nur eine Minirente zu erwarten hatte, erhält künftig einen Zuschlag. Mit der Grundrente wird die Lebensleistung von 1, 3 Millionen Rentnerinnen und Rentnern endlich anerkannt, sagt Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall. Nach 35 Arbeitsjahren dürfe niemand zum Bittsteller beim Sozialamt werden. Vor allem Frauen werden von der Grundrente profitieren, das ist mehr als gerecht. Wer Kinder erzieht oder Angehörige pflegt, muss im Alter mehr haben als die Grundsicherung. Überflüssig ist aus Sicht der IG Metall die kostspielige Einkommensprüfung. Sie macht die Grundrente unnötig kompliziert. Die Grundrente löst nicht die grundlegenden Probleme der Alterssicherung.
Wo Stehst Du, 2024