Wo Stehst Du
Persönlich nehmen Nimm die Wutausbrüche nicht persönlich. Das ist ganz wichtig und muss ich mir selber auch immer wieder sagen. Unsere Liebe ist bedingungslos. Bei wem sollen sie ihre ganzen Gefühle rauslassen, wenn nicht bei uns? 2. Kind "wüten" lassen Wenn sie wütend ist, lass ich Myri ausbrechen. Meistens geht sie dafür in ihr Zimmer und lässt ihre ganze Wut raus. Ich lasse sie dann einfach machen. Nach einigen Minuten beruhigt sie sich wieder und wir können in Ruhe reden oder dort weitermachen, wo wir stehen geblieben waren. Achte darauf, dass sie sich nicht verletzen können. 3. Nimm dein Kind ernst Auch wenn für uns so manche Situation lächerlich erscheint (ich mir manchmal das Grinsen / Lachen echt nicht verkneifen kann) und wir nicht verstehen können, wieso es zu einem Wutausbruch oder Heulkrampf kommt, versuche die Situation ernst zu nehmen, denn sonst werden die Gefühle des Kindes verletzt. 4. Vernunft Erst nachdem sich Myri beruhigt hat, versuche ich die Situation mit vernünftigen Argumenten aufzuarbeiten.
(…) Und am Abend, wenn alle müde sind, dann fühlt sie sich missverstanden, nicht geliebt, niemand lässt sie ausreden und überhaupt muss sie ständig auf alle Rücksicht nehmen und machen was alle wollen. Sie meckert vor sich hin und hört nicht auf. Alles was man sagt oder tut oder eben nicht, ist in jedem Fall falsch. Das Falscheste. " Natürlich stecken auch Jungs in der Wackelzahnpubertät. Tamara erzählt über diese Phase mit ihrem Sohn auf ihrem Blog Mama mal 3 Folgendes: "Kurz bevor sein erster Wackelzahn rauskam, war ich bei ihm mit meinem Latein am Ende… er war extrem. Extrem laut und wild und frech und alles andere als kooperativ. Und die Zankereien mit seiner Schwester waren unerträglich. " Woher kommt die 6-Jahres-Krise? Dein Kind ist mit fünf bis sechs Jahren definitiv kein Kleinkind mehr. Das fällt auch optisch immer deutlicher auf: Das niedliche Kindchenschema verwächst sich, die ersten Milchzähne wackeln und fallen aus. Wackelzahnpubertät ist als Begriff für diese 6-Jahres-Krise also wirklich passend gewählt.
Ich bin deine Mama. Es ist meine Aufgabe, dir deine Sorgen zu nehmen. Ich bin für dich da. Egal, was passiert. Und ich möchte, dass du wieder lachen kannst. " Das habe ich ihm an diesem Abend gesagt, als er mir partout nicht erzählen wollte, was auf dem Spielplatz geschehen ist. Dabei musste ich selbst mit den Tränen kämpfen. Ich habe ihn ganz feste in den Arm genommen und ihm gesagt, wie lieb ich ihn habe. Von Trotz, Wut oder Zorn war nichts mehr zu spüren oder gar zu sehen in seinen Augen. Und ganz langsam vertraute er sich mir zumindest in Bruchstücken an. Aber dieses Gefühl, dass sich mein Kind von mir entfernt und diese Angst, dass ich nichts dagegen tun kann, wenn es sich mir nicht anvertrauen möchte, war an diesem Tag so stark, wie nie zuvor. Situationen, in denen man sein Kind kaum wieder erkennt. Im einen Moment war es noch glücklich und ausgelassen, im nächsten zu Tode betrübt und völlig aufgelöst und verletzlich. Gemeinsam nach Lösungen suchen, annehmen, auffangen, trösten, wenn das Kind einen lässt.
Doch gerade auch die Kinder haben damit eben sehr zu kämpfen. Im Laufe der Zeit hab ich versucht heraus zu finden wieso gewisse Reaktionen so kommen und was wohl los ist. Doch die wohl beste Lösung bzw. Antwort bekam ich von Motti. Ihr Kopf würde ihr diese Dinge sagen, Sie soll eben gewisse Reaktionen einfach machen und was ihr Kopf ihr sagt, das macht sie auch. Und ich glaubte es ihr sofort. Denn böse Absichten oder eine gewollte Reaktion sehen anders aus. Und sie ging sogar ins Detail. Der eine könnte jetzt meinen es sei einfach nur eine Ausrede ihrerseits aber das glaube ich nicht. Ihrer Erklärung nach würde ihr Kopf, in dem Moment wo sie ihren Willen nicht kriegt, sagen dass sie Mama und Papa anschreien soll. Dass sie wegrennen soll, in ihr Zimmer und einfach nicht mehr mit uns reden soll. Jetzt wo ich es so schreibe klingt es wirklich ein wenig komisch aber ihr hättet dieses kleine Gesicht dazu sehen sollen. Es war ihr ernst, keine Lügengeschichte oder Ausrede. Einfach die Wahrheit und ich sah in ihren Augen dass es ihr schwer fiel.
Wo Stehst Du, 2024