Wo Stehst Du
Durch den entstehenden Blutpfropf wird der Blutfluss behindert. Eine Thrombose kann in jeder Ader des Körpers vorkommen – mit unterschiedlichen Folgen, wie Schlaganfall oder Herzinfarkt. Vergleichsweise häufig bilden sich Thrombosen in den Venen des Beins, was schlimmstenfalls zu einer Lungenembolie führen kann. hevo
Ich wurde am Montag den 18. Operiert am Unterbauch und am 20. entlassen. Leider wurde mir vergessen an dem Tag zu sagen, wie lang ich diese Strümpfe noch tragen muss. Habt ihr eine Idee? 5 Antworten Community-Experte Gesundheit und Medizin Wenn du keine "Thrombosespritzen" oder Blutverdünnungsmittel (Aspirin, Marcumar, Pradaxa oä) nimmst, brauchst du keine Thrombosestrümpfe mehr, wenn du mehr Zeit ausserhalb des Bettes bist, als im Bett zu liegen. Woher ich das weiß: Studium / Ausbildung Wenn du wieder herumläufst und keine chronischen Krankheiten hast, brauchst du die Thrombosestrümpfe nicht mehr. Falls du noch im Bett liegst und Thrombosespritzen nimmst, frag telefonisch im Krankenhaus nach. Vermutlich hat man bei der Entlassung lediglich vergessen, dir mitzuteilen, dass du die Strümpfe weglassen kannst. Sobald Du nicht mehr im Bett liegen musst, sondern Dich bewegen kannst, was Du auch tun solltest, brauchst Du die Strümpfe nicht mehr. die strümpfe sind nur prophylaxe weil du ja viel rumliegst während und nach der OP.
Vor nicht allzu langer Zeit war eines klar: Nach einer Operation gab es nebst der unangenehmen Thrombosespritze in den Bauch, auch die klassischen weißen Kompressionsstrümpfe. Alles um die Wahrscheinlichkeit zu verringern eine Thrombose (venöse Thromboemolie) zu bekommen. Seit neustem ist das nicht mehr der Fall. So auch bei der Regionalen Kliniken Holding (RKH) "Der routinemäßige Einsatz der Thrombosestrümpfe wurde abgeschafft, nicht allerdings ihr Einsatz per se", sagt Prof. Dr. med. Thomas Schiedeck, Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie am Klinikum Ludwigsburg. Es gibt zwei Arten der Prophylaxe (vorbeugende Maßnahme): Die medikamentöse Prophylaxe, wie Thrombosespritzen oder -tabletten. Und die physikalische Behandlung, wie die Kompressionsstrümpfe und pneumatische Schienen (ein Schlauch bläst sich maschinell auf, wodurch das Laufen simuliert wird). "Die Strümpfe werden nicht als dringliche Maßnahme empfohlen", sagt Schiedeck. Das liege daran, dass die Wirkung unbewiesen sei.
Wie der Leitlinie zu entnehmen ist, wurden "Aspekte der Effizienz und Ökonomie mitberücksichtigt, waren aber nie primär entscheidungsbestimmend. " Auch Thomas Schiedeck betont, dass die Komplikationen aus einer falschen Behandlung (wie Abschnürungen) größer seien, als die Wahrscheinlichkeit des positiven Kompressions-Effekts. In diesem Sinne werden die Strümpfe nur noch Patienten mit erhöhtem Risiko verordnet, in der Hoffnung, dass sie helfen. Für alle anderen gilt inzwischen: Schnell wieder bewegen, dann kann auf die beengende, weiße Beinbekleidung verzichtet werden. Was ist Thrombose eigentlich? Die Blutgerinnung ist bei einer Verletzung lebenswichtig: Am verletzten Gefäß lagern sich Blutplättchen an und bilden Schorf. Dann legt sich ein Netz aus Gerinnungseiweiß über die Verletzung, sodass diese heilen kann. Bei einer Thrombose passiert etwas Ähnliches, aber ungeplant, am falschen Ort und zur falschen Zeit. Tritt eine Thrombose auf, bildet sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) in einem Blutgefäß oder im Herzen.
"Es wurde unter anderem eine Studie durchgeführt, auf deren Grundlage Richtlinien für Deutschland ausgearbeitet wurden. In der Regionalen Kliniken Holding (RKH) haben sich die Fachbeiräte getroffen und die Verfahrensstrukturen auf den Prüfstand gestellt", sagt Schiedeck. In Deutschland wurde bis dato nach einer sogenannten Leitlinie gehandelt, die 2010 zuletzt aktualisiert worden war. Eine der Studien, die den Stein ins Rollen brachte, kam vom American College of Chest Physicians und wurde 2012 veröffentlicht. Daraufhin wurde für Deutschland eine neue Leitlinie ausgearbeitet, die seit Ende 2015 im Einsatz ist. Beteiligt waren 27 medizinische Fachgesellschaften und die Gemeinschaft fachärztlicher Berufsverbände. Ihr Auftrag: Praxistaugliche Empfehlungen zur Prophylaxe venöser Thromboembolien (VTE) zu entwickeln. Diese neue Leitlinie ist übrigens für jedermann online einsehbar, auch eine zweite, "laienverständliche Version" wurde erstellt. Waren es Kostengründe, die zum Umdenken bezüglich des Einsatzes der Kompressionsstrümpfe führten?
Deshalb sollten Sie immer die Tragezeit mit Ihrem Arzt abklären. Thrombosestrümpfe richtig anziehen Zum reibungslosen Anziehen braucht es nicht nur die richtige Technik, es ist auch hilfreich, wenn das Bein komplett trocken und nicht eingecremt ist. Einige Modelle von Thrombosestrümpfen können sogar im Liegen angezogen werden. In jedem Fall helfen praktische Anziehhilfen aus der Apotheke. Grundsätzlich funktioniert es so, dass man das Fußteil über die Anziehhilfe streift und bei optimalem Sitz der Ferse den Strumpf in Etappen, aber gleichmäßig über die Wade bis nach oben zieht. Atmungsaktives Material Der normale Kompressionsstrumpf ist aus dünnem, atmungsaktivem Material und hat meist eine antibakterielle Fußspitze, die den Zehen ausreichend Spielraum bietet. Wer sich für Strümpfe entscheidet, sollte ein Modell wählen, dass an der Innenseite feine Silikonnoppen aufweist, denn so ist ein rutsch- und faltenfreier Sitz am Bein gewährleistet. Zur Vorbeugung der Reisethrombose gibt es spezielle Modelle von Thrombosestrümpfen, die in fünf Größen, zwei Längen und einer breiten Farbpalette im Fachhandel erhältlich sind.
Üblich ist eine Tragedauer von 4 Wochen, wobei die Strümpfe in den ersten 2 Wochen Tag und Nacht getragen werden. Danach nur noch tagsüber für weitere 2 Wochen. Die Tragedauer kann abhängig von individuellen Gegebenheiten wie z. B. Ausprägung des Venenleidens und von der Operationstechnik variieren. Nach einem Veneneingriff sollten immer Strümpfe getragen werden. Wer damit wirbt, dass dies bei seiner Methode nicht nötig ist, sollte angezweifelt werden! Vorsicht geboten ist bei Kliniken die damit werben, dass man nach ihrer Operation keine Strümpfe tragen muss. Schon alleine wegen dem gesteigerten Thromboserisiko ist das Tragen von Kompressionsstrümpfen nötig und empfehlenswert. Wählen Sie Strümpfe, die Ihnen gefallen, damit Sie diese auch mit Freude tragen. Bild: Juzo Inspiration. Vergütung durch die Krankenkasse Ihr behandelnder Arzt wird Ihnen ein Rezept (Verordnung) für 2 Paar Kompressionsstrümpfe ausstellen. Diese dürfen Sie in einem Geschäft nach Ihrer Wahl kaufen, auch bei der Wahl der Marke sind Sie frei.
Das bemerkt man unter anderem daran, dass sich die Beine leichter anfühlen und weniger Schwellungen auftreten. Vom Patienten unbemerkt, aber mindestens so wichtig ist die prophylaktische Wirkung vor Thrombosen. Kompressionsstrümpfe können durchaus modisch sein, wie die VenoTrain micro von Bauerfeind beweisen. Schon vor der Operation nützlich Es ist empfehlenswert Kompressionsstrümpfe schon einige Wochen vor dem Eingriff zu kaufen und zu tragen. Schwellungen, die die Operation erschweren oder die Wundheilung verzögern könnten werden rechtzeitig reduziert. Ausserdem ist es einfacher die Strümpfe nach der Operation anzuziehen und zu tragen, wenn man schon daran gewöhnt ist. Vorteile nach der Operation Wenn die Venenoperation vorbei ist, verbindet der Arzt die Beine noch im Operationssaal mit breiten Binden. Nach einigen Tagen wird der Verband entfernt. Jetzt darf auf die deutlich komfortableren Kompressionsstrümpfe gewechselt werden. Sie bieten nach dem Eingriff folgende Vorteile: Strümpfe reduzieren Schwellungen Krampfadernoperationen werden gewebeschonend durchgeführt und es werden nur wenige Hautschnitte gemacht.
Nach einer OP erhalten Patienten oft Kompressionsstrümpfe, um die mögliche Bildung eines Blutgerinnsels zu verhindern. Werden zugleich gerinnungshemmende Arzneimittel gegeben, sind sie verzichtbar. Verschiedene Richtlinien empfehlen eine Kombination aus Kompressionsstrümpfen und gerinnungshemmenden Arzneimitteln für Patienten, die sich einer geplanten Operation unterziehen und ein mittleres oder hohes Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) haben. Von vielen Patienten werden die Thromboseprophylaxestrümpfe indes als unbequem empfunden. Dazu kommt, dass sie bei falschem Anziehen zu locker sitzen können - und dann wirkungslos sind - oder zu Abschnürungen führen. Die Kompressionsstrümpfe haben keinen Zusatznutzen und sind folglich verzichtbar, das geht nun aus einer im Fachmagazin BMJ veröffentlichten britischen Studie hervor. Thromboseraten nach OP gesunken In den letzten Jahren sind die VTE-Raten nach der Operation aufgrund verbesserter Pflege und medikamentöser Therapie erheblich gesunken, was einige Forscher zu der Annahme veranlasste, dass diese Kombination möglicherweise nicht mehr erforderlich sei.
Wo Stehst Du, 2024