Wo Stehst Du
Kinder Pubertät Erziehung und Konflikte Wenn Jugendliche Alkohol trinken, stecken viele Eltern in der erzieherischen Zwickmühle. In Maßen erlauben oder strenges Verbot? Wir informieren hier, wie Eltern ihren Kindern in Sachen Alkohol Orientierung bieten und einen verantwortungsvollen Umgang fördern können. In diesem Artikel Umgang mit Alkohol – Jugendliche werden zu Hause geprägt Jugendliche über Alkohol aufklären Sinnvolle Regeln für den Alkoholkonsum aufstellen Jugendschutzgesetz "Du und Alkohol? " – Jugendliche offen ansprechen Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen: Warnsignale für Eltern Bereits früh merken Kinder und Jugendliche: Alkohol gehört wie selbstverständlich zu unserem Alltag. Die Kiste Bier im Keller oder das Glas Wein im Restaurant sind Teil der Erwachsenenwelt, die mit der Pubertät zunehmend interessanter wird. Durchschnittlich trinken Jugendliche mit 14 Jahren das erste Mal Alkohol. Für Eltern ist es bei der Erziehung in der Pubertät ein schwieriger Balanceakt zwischen Freiraum lassen und Grenzen vorgeben.
Einerseits müssen Jugendliche auch beim Thema Alkohol ihre eigenen Erfahrungen sammeln und Verantwortung übernehmen. Andererseits brauchen sie dabei noch viel Orientierung und Unterstützung. Umgang mit Alkohol – Jugendliche werden zu Hause geprägt Eltern prägen ihre Kinder durch den eigenen Umgang mit Alkohol. Jugendliche übernehmen in ihrem Trinkverhalten oftmals Muster, die sie in ihrem Umfeld beobachtet haben. Das bedeutet natürlich nicht, dass Eltern nur ein gutes Vorbild abgeben, wenn sie völlig auf Alkohol verzichten. Dennoch ist der kritische Blick auf den eigenen Alkoholkonsum wichtig. Eltern können nur einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol einfordern, wenn sie sich selbst entsprechend verhalten. Übrigens: Das Bundesministerium für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt Erwachsenen, an mindestens zwei Tagen in der Woche auf Alkohol zu verzichten. Und wenn getrunken wird, sollte es für Frauen bei einem, für Männer bei zwei Gläsern Bier, Wein oder Sonstigem bleiben. Jugendliche über Alkohol aufklären Wenn Jugendliche Alkohol trinken, schätzen sie Risiken und Gefahren häufig zu gering ein.
In der Pubertät ist es weder für Jugendliche noch für Eltern einfach, miteinander zu reden. Ihr Kind gibt sich möglicherweise sehr cool und abgeklärt. Oft fühlt es sich aber unsicher und ist gar nicht so selbstbewusst, wie es nach außen scheint. Selbst wenn Sie vielleicht wenig von den Unsicherheiten und Problemen Ihres Kindes mitbekommen, sollten Sie trotzdem für Ihr Kind da sein. Jetzt braucht Ihr Kind Ihre Unterstützung! Nehmen Sie sich Zeit, hören Sie zu, zeigen Sie Interesse und reden sie miteinander. Was ist, wenn Ihr Kind nicht über seine Gefühle oder Gedanken sprechen möchte? Respektieren Sie dies, und bleiben Sie weiterhin mit ihm im Gespräch. Zeigen Sie Interesse an seinem Leben – auch wenn es scheint, dass Sie in dieser Zeit wenig miteinander zu tun haben. Während sich manche Jugendliche in der Pubertät zurückziehen, suchen andere vielleicht die Auseinandersetzung mit den Eltern. Das ist für Sie als Eltern mit Sicherheit nicht einfach. Sie wissen wahrscheinlich oft nicht, wie Sie sich verhalten sollen.
Meistens trinken Jugendliche Alkohol, wenn sie mit Freunden unterwegs sind. Sie wollen in Feierlaune kommen, Hemmungen abbauen oder vor der Clique gut dastehen. Doch manchmal soll Alkohol auch Sorgen, Ängste oder Frust betäuben. Eltern sollten offen über ihre Bedenken sprechen, ohne Vorhaltungen zu machen. Sie sollten ihrem Kind signalisieren, dass es selbst Verantwortung für sein Trinkverhalten übernehmen muss, es aber jederzeit Rückhalt und Unterstützung bei ihnen findet. Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen: Warnsignale für Eltern Für Eltern ist es nicht immer einfach, herauszufinden, ob sie sich zu viel oder zu wenig Sorgen um ihre Kinder machen. Das Präventionsprojekt HaLT hat einige Warnsignale aufgelistet, die auf einen gefährlichen Konsum von Alkohol bei Jugendlichen hinweisen: Das eigene Kind ist jedes Wochenende schwer betrunken. Das eigene Kind trinkt mit 13, 14 oder 15 Jahren regelmäßig Alkohol. Das eigene Kind trinkt auch in der Schule. Das eigene Kind hatte wiederholt Ärger wegen seines Alkoholkonsums.
Gefährlich ist das sogenannte Hypnosestadium, bei dem das Bewusstsein bereits deutlich eingeschränkt ist. Es kann zu Aggressivität, Koordinationsstörungen (z. Schwanken oder Stolpern) und Artikulationsstörungen (z. undeutliche Aussprache) kommen. Wird jetzt noch weitergetrunken, folgt das Narkosestadium. Der Jugendliche wird bewusstlos und kann mehr oder weniger schnell in einen Schockzustand gelangen. Der Blutdruck ist zu niedrig, der Würgereflex wie auch die Fähigkeit, auf Umweltreize zu reagieren (z. Kälte), ist derart eingeschränkt, dass die Alkoholwirkung ein lebensgefährliches Ausmaß erreicht. So kann zum Beispiel Erbrochenes einen Atemstillstand hervorrufen, oder unmittelbar lebensbedrohliche Ereignisse wie Erfrieren können eintreten. Allgemein gilt: Je jünger ein Kind ist, desto niedriger ist die Verträglichkeit für Alkohol (die sogenannte Alkoholtoleranz). Ein alkoholbedingtes Koma wird bei Kindern und Jugendlichen bereits bei einer sehr geringen Alkoholkonzentration im Blut erreicht.
Es ist "cool" - außerdem tun es doch alle! Für viele Jugendliche ist es sehr wichtig, vor Freunden gut dazustehen. Durch ein konformes Verhalten wird die Identifikation mit der Gruppe leichter. Es gehört auch zur altersgemäßen Entwicklung, dass Jugendlichen mehr Zeit mit Gleichaltrigen verbringen. Meist suchen sich Jugendliche nicht einfach nur so eine bestimmte Clique aus, sondern sie wählen sich die Freunde aus, mit denen sie gerne zusammen sind und ähnliche Ansichten und Interessen teilen. Dabei orientieren sie sich stark an dem, was als "normal" gilt. Viele Jugendliche glauben fälschlicherweise, dass die meisten innerhalb ihrer Altersgruppe bereits Alkohol getrunken hätten und machen nur diesen vermeintlichen Trend mit, weil sie wie "die anderen" sein wollen. Fakt ist aber, dass wenige der 12-17-jährigen regelmäßig Alkohol konsumieren. Im Jahr 2010 waren es 12, 9% der Befragten. So niedrig war der Anteil bisher in keiner anderen Untersuchung des gesamten Untersuchungszeitraumes seit 1973.
Außerdem können durch Alkohol die eigenen Grenzen leichter ignoriert werden, indem die enthemmende Wirkung die eigenen Unsicherheiten und Ängste herabsetzt. Dies führt dazu, dass Mädchen und Jungen risikofreudiger werden, was ihnen u. a. auch die ersten Annäherungsversuche und das Aufbauen von Freundschaften und Liebesbeziehungen erleichtern kann. Auch die Alkoholwerbung greift gerne auf diesen positiven Aspekt zurück und bewirbt somit ganz gezielt viele ihrer Produkte mit jungen, feiernden und top aussehenden Menschen in Flirt- und Partystimmung, was insbesondere die jüngere Generation anspricht. Erwachsen wirken und sich an den Vorbildern orientieren Jugendliche wollen erwachsen wirken. Auf der Suche nach einer eigenen Identität übernehmen sie manchmal Verhaltensweisen und Lebensstile von Vorbildern wie beispielsweise älteren Geschwistern, Schauspielern oder Musikstars. Dabei blenden sie die Risiken aus, deren Konsequenzen die Jugendlichen nicht richtig einschätzen können. Beim Konsum von Alkohol beispielsweise, den ja viele Erwachsene auch konsumieren, übersehen sie meist die Tatsache, dass die Risiken für sie viel größer sind, da sich Hirn und sämtliche Organe noch im Wachstum befinden!
Ein persönliches Gespräch mit dem Haus- oder Kinderarzt, einem Vertrauenslehrer, aber auch eine telefonische Kontaktaufnahme mit einer Beratungsstelle ebnet den Weg für weiterführende Unterstützung. Manche Beratungseinrichtungen bieten auch die Kontaktaufnahme per Mail oder Chat an. Im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf steht ein spezielles Beratungs- und Behandlungsangebot in der Drogen- und Alkoholambulanz für Jugendliche zur Verfügung. Eine Liste weiterer Anlaufstellen für Suchtgefährdete und Suchtkranke finden Sie im Therapieführer Psychiatrie und Psychotherapie der Stadt Hamburg ab Seite 146. Mehr Informationen und Links Informations- und Mitmachseiten- speziell für Alkohol: Informationen für Jugendliche über die Wirkung von Alkohol und die Folgen riskanten Trinkverhaltens sowie ein Alkohol-Selbsttest und Tipps zur Reduzierung des Alkoholkonsums. Die Website will Jugendliche dazu anregen, sich mit dem eigenen Alkoholkonsum zu beschäftigen. Neben Informationen über die Wirkung von Alkohol gibt es interaktive Tools wie Wissenstests.
In der Regel experimentieren Jugendliche aus Neugierde mit Alkohol und trinken am ehesten, wenn sie mit ihren Freunden auf Partys, in der Disco oder nur mal so gemeinsam (außerhalb der elterlichen Kontrolle) unterwegs sind. Es gehört zu einer gesunden Entwicklung Jugendlicher, neugierig zu sein, vieles auszuprobieren und auch mal gesellschaftliche und eigene Grenzen zu überschreiten, wobei ihnen die Gefahren und Risiken, die Sie als Eltern unter Umständen beim Austesten selbiger sehen, oft gar nicht bewusst sind. Für Jugendliche stehen ganz andere Dinge im Vordergrund und der Konsum von Alkohol ist für viele Heranwachsende eher unreflektiert und ausschließlich positiv besetzt. Spaß haben und einen Kick erleben Amüsieren möchten sich alle, nicht nur Jugendliche! In der Freizeit geht es Jugendlichen in erster Linie darum, Spaß zu haben und gemeinsam mit ihrem Freundeskreis intensive Momente zu erleben, aber manchmal auch darum Grenzen zu überschreiten und sich zu beweisen. Sie finden es spannend, gegen Verbote zu verstoßen und können sich somit besser gegenüber den Erwartungen Anderer und denen der eigenen Eltern abgrenzen.
Wo Stehst Du, 2024