Wo Stehst Du
Am vergangenen Wochenende veranstaltete der Motorsportclub "Rund um Schotten" e. V. bereits die 28. Ausgabe des Schottenring Classic Grand-Prix 2016. Am frühen Vormittag trudelten die ersten Zuschauer ein. Gegen Mittag war dann auch der letzte Parkplatz belegt und tausend Motorsport-Begeisterte kamen direkt mit dem Motorrad an den 1, 4 Kilometer langen Stadtkurs in Schotten. Leider hatten die Veranstalter die Rechnung ohne Petrus gemacht, der sich spontan an beiden Tagen mit heftigen Wetter-Kapriolen 'bedankte'. So musste beispielsweise der Lauf der Classic-Motorräder bis 350 ccm Sonntagmittag wegen sintflutartiger Regenfälle frühzeitig abgebrochen werden. Ein sicherer Ablauf der Wertungsläufe geht vor. Viele Fahrer zeigten sich aber von dem unwirschen Wetter nur bedingt beeindruckt und jagten ihre alten Kisten trotz nasser Piste über den Schottenring. Trotz nasser Strecke – jede Menge Überholmanöver beim Schottenring Grand Prix (Quelle:) Beim Schottenring Grand-Prix steigt nicht der aufs Siegertreppchen, der die Runden in Bestzeit absolvierte, sondern mit möglichst gleichmäßigen Runden die kritischen Zeitnehmer überzeugt.
Die eigentliche Geschichte liegt aber viel weiter zurück. Schon 1925 startete bereits das erste Rennen "Rund um Schotten", welches der im gleichen Jahr gegründete Vogelsberger Automobil- und Motorradclub ins Leben gerufen hatte. Der "alte" – damals noch 16 Kilometer lange – Schottenring war Austragungsort für viele Motorrad- und Sportwagenrennen. Historisches Highlight auf der anspruchsvollen Rennstrecke war die Austragung des Großen Preises von Deutschland im Rahmen der Motorrad-Weltmeisterschaft im Jahr 1953.
Erstmals ist eine reine Zweitaktklasse dabei, die nicht nur für tollen Sound sondern auch für mächtig blauen Dunst auf der Strecke sorgen wird. Ebenfalls dabei ist die Klasse Superbike, bei der Motorräder aus den Anfangsjahren der Superbikeszene präsentiert werden. Das Highlight wie in jeden Jahr sind allerdings die Gespannklassen, wobei in diesem Jahr Gespanne aus den Fünfzigern bis zu den aktuellen IDM-Gespannen vor Ort sein werden. Waren es früher die vielfachen Weltmeister Max Deubel und Erwin Hörner, Scheidegger/Robinson oder Camathias/Herzig, die am Start ihre Maschinen anschoben und mit viel Akrobatik ihre Motorräder in die Kurven lenkten, wird dieses Spektakel in Schotten mit ca. 20 Gespannen nachempfunden. Die 1000-ccm-Boliden mit den verschiedenen Fahrwerken von Busch, Haller, Hock oder Wendel präsentieren die siebziger Jahre, bevor dann ausgesuchte IDM-Gespanne aktuelle Meisterschaftsmaschinen präsentieren. Abgerundet wird die Veranstaltung durch Sonderläufe und einige Überraschungen.
Wo Stehst Du, 2024