Wo Stehst Du
"Das wird sich schon irgendwie ausgehen" beschreibt eine gewisse österreichische Lebenseinstellung. Lieber mal nicht stressen. Man kommt bestimmt nicht zu spät, das Geld reicht sicher für den teuren Urlaub und beim Einparken muss die kleine Parklücke wohl ausreichen. Es geht sich alles immer irgendwie aus. Rafaela Lobaza
Stefan Zweig bringt es 1915 in einer Propagandaschrift des Wiener Kriegsarchivs auf den Punkt: Auch wenn man annahm, die "Naturgeschichte dieses furchtbaren Phänomens" genau zu kennen, so habe sich doch jegliches Kalkül, jegliche Erwartung, jegliche Prognose "diesem Giganten gegenüber" als obsolet und naiv erwiesen. Man könne es schon heute ruhig aussprechen, dass sich alle Völker, alle Wissenschaftler, Soziologen, Politiker, Militärs, alle Menschen überhaupt über die Dimensionen dieses Krieges getäuscht, "dass alle ihn unterschätzt haben. " Fehleinschätzungen, die sich für die österreichisch-ungarische Doppelmonarchie bereits in den Herbstmonaten 1914 zu dramatischen militärischen Debakeln auswuchsen. So hatte die in vier Armeen aufgebotene k. u. k. Streitmacht an der Nordostfront bereits nach nur wenigen Monaten den Charakter einer lediglich besseren Miliz angenommen. Von geschätzt 50. 000 eingerückten Offizieren waren ca. 22. 000 durch Tod, Verwundung, Krankheit oder Gefangenschaft ausgefallen, bis Ende 1914 drei Viertel aller ausgebildeten Soldaten.
Zentrale Quellen zu den sozialen wie politischen Verhältnissen im Hinterland sind ebenso präsent wie Dokumentationen zu Revolten, politischen Protesten und Massenstreiks in der kriegswichtigen Rüstungsproduktion (Jänner 1918); sie werden den wichtigsten diplomatischen Akten (Mobilisierungsbefehl, Kriegserklärungen, Proklamation des Heiligen Krieges etc. ) gleichsam gegenübergestellt. Das fotografische Material ist zum größten Teil den ca. 300. 000 Stück umfassenden Beständen der Fronten-, Nachlass- und Albensammlung des Kriegsarchivs entnommen, darunter herausragende Meisterwerke der frühen Lichtbildkunst und der Kriegsreportage (vgl. Wolfgang Maderthaner/Michael Hochedlinger, Untergang einer Welt. Der Große Krieg 1914-1918 in Photographien und Texten, Wien 2013). Schließlich konfrontieren wir – über volle vier Jahre, exakt an den jeweils korrespondierenden Tagen – die Tagebucheintragungen des literarisch tätigen Generalstabsoffiziers Karl Schneller mit den für den Kaiser und Obersten Kriegsherren täglich vom Armeeoberkommando erstellten Lageberichten.
Ganze Divisionen waren halbiert und auf Bataillonsstärke, ganze Regimenter auf Kompaniestärke dezimiert, einzelne Einheiten de facto ausgelöscht worden. Insgesamt verzeichnete man im ersten Kriegsjahr in Serbien, in Galizien und in den Karpaten exorbitante Verluste und Ausfälle in der Höhe von rund 1, 8 Millionen, wodurch das alte Berufsheer förmlich zertrümmert war. Vor dem Hintergrund vor allem des so genannten galizischen Schocks war die ursprüngliche Kriegseuphorie jedenfalls schnell geschwunden; sie hat einer latent defätistischen Stimmungslage Platz gemacht, die Mannschaften wie breitere Bevölkerungssegmente gleichermaßen ergriff. Noch zu Kriegsbeginn waren ungeheure emotionale Energien freigesetzt worden; gerade die geistigen Eliten ausnahmslos aller Seiten, die Intellektuellen und Künstler erwarteten das Große Geschehen mit Begeisterung und Aufbruchspathos, mit der Hoffnung auf Erneuerung und nationale Wiedergeburt. Eine "Revolution der Seele gegen die Ordnung" erkannte der bereits eingangs zitierte Robert Musil, einen archaischen Ausbruch aus dem ewigen Kreislauf des Seinesgleichen.
85, 47. 15 Österreichische Bundes- und Industriebeteiligungen GmbH (ÖBIB) 52, 85% Streubesitz 47, 15% Indizes zur Österreichische Post Aktie ATX 2. 193, 16 Pkt. +38, 06 +1, 77% ATX AUSTRIAN TRADED INDEX 2. 191, 35 +42, 15 +1, 96% ATX Prime Index (EUR) 1. 123, 11 +18, 55 +1, 68% ESTX TM Small Index (Price) (EUR) 368, 02 +0, 67 +0, 18% ESTX TM Small Index (Price) (USD) 322, 00 +1, 07 +0, 33% Kurse und Börsenplätze der Österreichische Post Aktie Börsen Weitere Produkte zu Österreichische Post Vielen Dank für Ihren Kauf. Ihr AktienReport PLUS für die ÖSTERREICHISCHE POST AKTIE wurde erstellt. Sie können ihn jetzt herunterladen. Auf der ÖSTERREICHISCHE POST Aktien-Seite können Sie ihn jederzeit erneut herunterladen.? Leider ist ein Fehler aufgetreten Bitte entschuldigen Sie den Fehler. Sollte dieser Fehler erneut auftreten, kontaktieren Sie bitte unseren Kundeservice per E-Mail. Vielen Dank. ?
Top-Thema – Lektionen Nach weniger als zwei Jahren ist die österreichische Regierungskoalition aus ÖVP und FPÖ beendet. Zuvor war Vizekanzler Strache von der FPÖ wegen eines heimlich aufgenommenen Videos zurückgetreten. Audio anhören 02:28 Top-Thema – Audios
Das Österreichische ist so manchem Deutschen ein großes Mysterium. Der Grund dafür ist nicht nur die Aussprache, sondern auch allzu oft das andersartige Vokabular. Dieses lässt sich wiederum nicht selten darauf zurückführen, dass Österreicher gerne Wörter aus anderen Sprachen stehlen. In unserer Reihe Österreichische Wörter mit Migrationshintergrund bemüht sich Rafaela Lobaza, gebürtige Österreicherin, einen Einblick in das Sammelsurium der nach Österreich eingewanderten Wörter zu bieten. Unser Immigrant der Woche ist kein Wort, sondern ein Phrase und lautet "Es geht sich aus". Die österreichische Phrase "Es geht sich aus" besteht aus vier – eigentlich deutschen – Wörtern. Deswegen ist es fast niemandem in Österreich bewusst, dass es sich hierbei um einen Bohemismus handelt, der in den meisten Teilen Deutschlands nicht verstanden wird. Auch wenn wir Österreicher es mittlerweile schon vergessen haben, aber in diesem Fall haben wir das tschechische Verb vyjít einfach wortwörtlich übersetzt.
Wo Stehst Du, 2024