Wo Stehst Du
Zum Start von Tre Ankare verwendeten die Entwickler bei Swedish Math einen vollmundigen Tabak mit einem deutlichen Geschmack. Die meisten würden damit übereinstimmen, dass es sich um einen Erdigen Geschmack nach dunklem Tabak und getrockneten Kräutern handelt. Tre Ankare sollte deshalb nicht nur mit einer Revolution in der Snuswelt in Verbindung gebracht werden, sondern Gleichermaßen mit einem hervorragend schmeckendem Snus. Tre Ankare - Die Marke Der 14. März 1975, Swedish Match registriert die Marke Tre Ankare. Zwei Jahre später was das Produkt offiziell erhältlich. Man kann davon ausgehen, dass es sich durch seine Einzigartigkeit einen Namen machte (dazu sei gesagt, dass Werbung für Snus in Schweden immer schon streng eingeschränkt ist). Mit einer solchen offensichtlichen Produkterweiterung, konnte es kein besseres Marketing geben, als dass die Snuskonumenten nun dieses Produkt verwendeten. Es kann vorkommen, dass das männliche Design der Verpackung auffällt – eine Reflektion auf den kräftigen Geschmack - dass im Laufe der Jahre nur geringfügige Veränderungen erfahren hat.
Für alle diese Sorgfalt gibt es einen einfachen Grund: Sicherzustellen, dass der Tabak, der am Ende für die verschiedenen Snusmischungen von Swedish Match ausgewählt wird, den niedrigsten Gehalt an nicht gewünschten Stoffen hat, der möglich ist. Diese Qualitätskontrolle setzt sich über den gesamten Produktionsablauf hin fort - bei der Ernte, der Lufttrocknung, dem Transport und der späteren Sortierung in einem gigantischen, perfekt klimatisierten Lagerhaus. Dann endlich findet der Tabak seinen Weg zur Fabrik. Wenn Hi-Tech auf 200jährige Tradition trifft. Im ersten Schritt werden die Tabakblätter zerkleinert und je nach Marke unterschiedlich fein gemahlen. Der Tabak wird dann sorgfältig gemischt - je nach Mischung können abhängig von der Rezeptur zwischen 10 bis 30 verschiedene Körnungen enthalten sein. Im zweiten Schritt wird der Tabak mit den anderen Hauptbestandteilen des Snus vermengt: Wasser und Salz. Dann ist es Zeit für die Wärmebehandlung (Pasteurisierung). Nach Abkühlung trifft der Tabak auf die weiteren Inhaltsstoffe - Gewürze, natürliche Öle oder sogar Bourbon Whiskey - welche dem Snus sein besonderes Aroma und seinen speziellen Charakter verleihen.
Es ist noch keine 50 Jahre her, da wurde einzig und allein loser Snus verkauft. Heute hingegen wird Snus in verschiedenen Varianten und Formaten verkauft, um den Wünschen verschiedener Snuser gerecht zu werden. Wie auch damals, ist der meistgebrauchte Begriff für eine Prise Snus nach wie vor eine "Portion", oder "prilla", wie wir es in schwedisch nennen. Die Haupteinteilung von Snus ist die in losen Snus und in Portionssnus. Für losen Snus wird meist gemahlener Tabak verwendet, und bei der Mahlung gibt es drei Feinheitsgrade: grob, mittelfein und feinkörnig. Der Snus wird zu einer Portion geformt und unter die Lippe gesteckt. Loser Snus sieht heute noch so aus wie vor 200 Jahren, und er ist weiterhin die Basis der schwedischen Snus-Tradition. In den 1970er-Jahren brachten wir unsern Snus "Tre Ankare" auf den Markt. Dies war der erste Snus, der in kleine Papierbeutel verpackt wurde, was heute unter "Original Portion" bekannt ist. Es gab viele Snuser, die diese Art bevorzugten, da man den Snus nicht länger selbst mit den Fingern portionieren musste, was bedeutete dass man sauberer blieb und nichts verschüttete.
Der Vorteil sei etwa, dass das Produkt gegenüber herkömmlichem Snus zahnschonend sei. Gesundheitliche Bedenken Von den Herstellern wird Snus oft als gesündere Alternative zur Zigarette gehandelt, weil er die Lungen nicht belastet. Zudem stört das Snusen in der Regel auch die Mitmenschen weniger. Präventionsfachmann Markus Wildermuth vom Blauen Kreuz beobachtet vor allem den wachsenden Snus-Konsum der Jugend jedoch mit Sorge: Neben Schäden am Zahnfleisch könne er zu einer Abhängigkeit führen und den Umstieg auf Tabakzigaretten begünstigen. Auch das BAG schreibt, dass dessen Einschätzung bezüglich der gesundheitlichen Risiken trotz der Aufhebung des Verkaufsverbots unverändert bleibe: Snus mache rasch abhängig und erhöhe das Risiko von Speiseröhrenkrebs sowie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Mehr und mehr wird Snus aber auch einfach im Alltag konsumiert, wie die Importstatistik vermuten lässt. Die Gesundheitsrisiken Das Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1 hat mit Michael Bornstein von der Klinik für Oral-Chirurgie an der Universität Bern über die Risiken des Snus-Konsums gesprochen. Welche gesundheitlichen Risiken hat der Konsum von Snus? Michael Bornstein: Rauchlose Tabakprodukte wie Snus bergen alle dieselben Risiken. Sie können lokal in der Mundhöhle zur Veränderung der Schleimhaut führen. Diese Schleimhautveränderungen sind teilweise Krebs-Vorstufen und je nach Typ des rauchlosen Tabaks bereits richtiger Mundhöhlen-Krebs. Wenn man das Risiko der verschiedenen Typen von rauchlosem Tabak vergleicht, ist Snus eher im unteren Bereich der Risikoskala einzustufen. Es gibt also durchaus riskantere rauchlose Tabakprodukte als Snus. Dann ist es doch seltsam, dass in der Schweiz nur der Verkauf und Vertrieb des Schwedischen Mundtabaks verboten ist? Das ist so. Es gibt unzählige Formen und Sorten von rauchlosem Tabak, zum Beispiel nordafrikanischer Schamnah oder aus Südost-Asien Betelnuss-Produkte, die meistens mit Tabak vermischt und konsumiert werden.
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