Wo Stehst Du
Der Weinjahrgang 2010 in Deutschland war so säurereich, den hätte man in den USA oder auch Belgien nicht verkaufen können. Aber in Norwegen ging der weg wie warme Semmeln. Süßen Wein hingegen trinken oft Menschen, die nicht so häufig Wein trinken. Wir sehen das in Asien, dort wird jetzt Wein getrunken, und zwar süßer Wein, weil das einfach ein "infantiler" Geschmack ist, dazu finden die Leute sofort einen Zugang. Der Einstieg ist immer mit etwas Süßerem. Der Durchschnittsverbrauch in Asien ist ca, 1. 2 Liter, während wir hier in Deutschland 24 Liter trinken. Bei Konsumenten, die häufiger Wein trinken, entwickelt sich der Geschmack weiter, sie landen beim trockenen Wein. Frauen wird nachgesagt, dass sie lieblichere Weine mögen. Aber statistisch gesehen ist es so, dass zwar mehr Frauen Wein trinken als Männer, aber eben nicht so oft. Sie verharren dann eher in einem süßlicheren Bereich. Unterschiede gehen aber auch über den Wein hinaus: Japaner zum Beispiel mögen keine Schraubverschlüsse, ganz im Gegensatz zu Großbritannien.
Das sind nur zwei Beispiele. Um es zusammenzufassen - die Winzer müssen sich mit Weinbau und Kellertechnik auf die Hitze und Trockenheit einstellen - dann klappt es mit dem Jahrgang. Sie haben lange als Chef-Sommeliere in der Spitzengastronomie gearbeitet und tragen seit 2015 als eine von wenigen Frauen in Deutschland den Titel "Master of Wine" - auf der ganzen Welt gibt es nur 369 Weinexperten mit dieser Auszeichnung. Inwiefern sind Essen und Wein ein perfektes Paar? Romana Echensperger: Wein gehört einfach zum Essen dazu, weil er den Geschmack bereichert. Essen hat wiederum einen großen Einfluss darauf, wie wir Wein schmecken. Der passende Wein zum Essen ist ein unglaublicher Genuss, das hat schon immer zusammen gehört, dieses Tafeln! Es erfüllt auch den sozialen Aspekt: Wein bringt die Leute zusammen, nach einem Glas Wein ist man lockerer, kommt besser ins Gespräch und es entstehen tolle Abende an denen man sich austauscht. Wein ist wie Kunst oder Musik - man braucht ihn nicht zum Überleben, aber er ist ein genuiner Ausdruck menschlicher Kultur.
Dort war ein toller französischer Sommelier, der mich immer hat mit verkosten lassen - und es wurden großartige Weine verkostet! Da war immer dieses Flimmern in der Luft, wenn es um Wein ging, eine große Begeisterung. Da war ich 21 und es hat mich gepackt! Romana Echensperger, Master of Wine, Dozentin am International Wine Institute in Bad Neuenahr, von 2001-2010 Chef Sommeliere in der Spitzengastronomie, ist eine vielgefragte deutsche Weinfachfrau und Weinjournalistin. 2017 veröffentlichte sie ein Weinbuch für Frauen: "Von wegen leicht und lieblich - Das Ultimative Weinbuch nur für Frauen". Das Gespräch führte Dagmar Breitenbach.
Weinexpertin Romana Echensperger in ihrem Element Was gibt's 2018 Neues auf Deutschlands Weinbergen? Rosé liegt für mich in diesem Jahr im Trend. Rosé wurde früher oft stiefmütterlich behandelt. Entweder wurde er aus Trauben gemacht, die für die Rotweinbereitung nichts taugten, oder es war ein Zufallsprodukt, das eben bei der Rotweinbereitung anfiel. Auch hier wollen die Verbraucher tolle Weine trinken. Die Qualitäten und Weinstile werden besser und vielfältiger. Das macht richtig Spaß. Hat sich der deutsche Geschmack bezüglich Wein im Laufe der Zeit verändert? Weinvorlieben unterliegen ständigen Moden. In den 70er und 80er Jahren war süßer Wein angesagt - bis zum Glykolskandal Mitte der 80er. Danach war süßer Wein verpönt, es wurde total trocken getrunken, fast schon schmerzhaft trocken. Heute geht man wieder einen Schritt zurück: Wein darf auch ein paar Gramm Restzucker enthalten, es darf ein bisschen geschmeidiger und eingängiger sein. Rosewein liegt im Trend Anfang der 2000er Jahre gab es diese 'fetten' Weine, da hat man Qualität mit Konzentration gleichgesetzt, bei Chardonnay zum Beispiel.
Hinter Schloss und Riegel: Besonders wertvolle Weine wie Grand Cru und Co sind auch als Geldanlage beliebt Immer mehr Menschen ernähren sich vegan. Auch die Winzer reagieren darauf. Veganer Wein… ist Wein nicht sowieso schon vegan? Die "vegane Welle" ist schon wieder etwas abgeflaut. Winzer haben das gern aufs Etikett geschrieben weil es die Nachfrage gab, aber es wurden keine Weine explizit dafür hergestellt. Man kann tierische Hilfsmittel verwenden, um bestimmte Klärungsprozesse vor der Abfüllung zu beschleunigen, zum Beispiel Hühnereiweiß. Aber ja, die meisten Weine sind natürlich sowieso vegan. Kooperieren Winzer aus verschiedenen Ländern eigentlich? Ja, es gibt sehr viel Austausch. Junge Winzer machen mindestens ein Praktikum in einem klassischen Weinland wie Frankreich oder Italien und dann noch in Übersee, in Australien, Neuseeland oder Südafrika zum Beispiel. Man lernt viel voneinander. Woher kommt Ihre persönliche Faszination für Wein? Ich habe eine Restaurantfachlehre im Hotel Königshof in München gemacht.
Sie ist Weinautorin, Sommelière und selbständige Weinberaterin - dafür war die Zeit in der Spitzengastronomie einfach Gold wert und zahlt sich nach wie vor aus, so anstrengend sie auch gewesen ist. Und wenn Romana Echensperger so zurückblickt, dann staunt sie selbst, wie das alles so gekommen ist. "Ich habe schon echt einen seltsamen Lebenslauf", sagt sie und lacht vernehmlich. Ja, absehbar war das alles nicht gewesen. Aufgewachsen ist sie in dem kleinen Dorf Alling bei Germering, und die Familie hatte eigentlich nicht vor, in die Ausbildung der Tochter groß zu investieren. "Ich habe halt die Realschule gemacht und wäre schon gern aufs Gymnasium gegangen", erzählt sie, "aber bei mir daheim hieß es:, Du heiratst eh moi, dann kannst die Knödel auf Latein ins Wasser drahn'. " So lief es auf eine Schriftsetzerlehre hinaus, weil der Vater den Visitenkartendrucker im Gilchinger Gewerbegebiet kannte. Immerhin: "Der hatte lustigerweise eine kleine Weinhandlung dabei. " Das reichte freilich noch nicht, um die spätere Berufswahl zu inspirieren.
Christian Verlag GmbH Rechtsform GmbH Gründung 1947 Sitz München, Deutschland Leitung Clemens Schüssler Branche Verlagswesen Website Die Christian Verlag GmbH ist ein deutscher Verlag mit Sitz in München. Der Verlag gehört seit Sommer 2008 zum Verlagshaus GeraNova Bruckmann. Geschäftsführer sind Clemens Schüssler, Henry Allgaier und Claus W. Küster. [1] Gründung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Laut der Verlagshomepage wurde der Christian Verlag 1947 im hessischen Bad Nauheim gegründet und verlegte fast dreißig Jahre lang überwiegend psychosoziale Titel. [2] Sein Gründer war der Bildhauer, Verleger und Autor Knud Christian Knudsen, der zuvor schon in Berlin-Wilmersdorf an der Gründung des Pontes-Verlags beteiligt gewesen war. [3] Das Verlagsprogramm orientierte sich anfangs am Reeducation -Programm der westlichen Alliierten. Verlegt wurden Bücher, in denen die Ansichten der Alliierten zu verschiedenen Lebensbereichen dargelegt wurden, sowie Schilderungen der USA und Großbritanniens.
1949 wurde Knudsen der erste Mitarbeiter und Literarischer Direktor des neu gegründeten Deutschen Koordinierungsrats (DKR) der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit mit Sitz in Bad Nauheim. In der Folge fanden auch Veröffentlichungen aus dem Umfeld der US-amerikanischen National Conference of Christians and Jews (NCCJ) und der Bewegung für eine National Brotherhood Week [4] Eingang ins Verlagsprogramm, so zum Beispiel Schriften von Everett R. Clinchy [5] in der Übersetzung von Hermann Ebeling, der als ehemaliger Emigrant ab 1950 Mitarbeiter der NCCJ war und von 1951 bis 1955 als deren Vertreter in Deutschland wirkte. 1952 war Ebeling Mitbegründer der Woche der Brüderlichkeit. [6] Von der Reeducation zum Lifestyle [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Der Verlag wurde bis 1978 von Doris Knudsen, der Frau des Gründers, geführt [3] und dann an den Time Warner Konzern verkauft. "Der grundlegende programmatische Wandel wurde im Februar 1978 eingeläutet, als der Verlag von Time Life Books übernommen wurde, einer Tochter des Time Warner Konzerns. "
Wo Stehst Du, 2024